Mit den Attrappen sollen die jungen Nachwuchs-Feuerwehrleute den Ernstfall eines Innenangriffs mit Rauch trainieren.
Für EinsatzübungenKinder- und Jugendfeuerwehr Siegburg bekommt 20 Atemschutzattrappen
„Rauch ist schlimmer als Feuer! Das bringen wir unserem Nachwuchs als erstes bei, denn schon zwei bis drei Atemzüge können tödlich sein“, betont Emanuel Bollinger, Leiter der Jugendfeuerwehr Siegburg. Um Einsätze im Rauch zu simulieren, hat die Kinder- und Jugendfeuerwehr nun 20 Atemschutzattrappen erhalten.
Das Geld dafür kam vom Bürgerbudget des städtischen Haushaltes 2023. Von insgesamt 50.000 Euro hat der Vorschlag der Feuerwehr 7000 Euro bekommen. Dafür haben sich die Bürger auf einem Internetportal per Abstimmung entschieden. Eine Attrappe kostet 250 Euro, von dem Rest des Geldes wurden weitere Lernmaterialien für Schulungszwecke angeschafft.
Bürgermeister Rosemann übergibt Atemschutz-Attrappen
Der Siegburger Bürgermeister Stefan Rosemann überreichte den jugendlichen Feuerwehrleuten die Übungsgeräte. Rosemann wünschte dem Nachwuchs viel Spaß mit den Lernmaterialien und ermutigte die junge Truppe zugleich, weiterzumachen: „Ich bin über die Jahre immer mehr Fan der Feuerwehr geworden. Ohne euch sähe es nämlich ganz anders aus in Siegburg.“
Beispielsweise im Disconebel sollen die insgesamt 75 Kinder und Jugendliche mit den Attrappen den Ernstfall eines Innenangriffs trainieren. Die 1,25 Kilogramm schweren Flaschen trägt der Feuerwehr-Nachwuchs dann auf dem Rücken. Die Atemschutzgeräte werden auch Pressluftatmer (PA) genannt.
Neue Lernmaterialien sollen Bewusstsein für tödlichen Rauch stärken
Die echten PAs für die erwachsenen Feuerwehrleute sind nämlich eigentlich 18 Kilogramm schwer und enthalten ein Atemluftgemisch, das die Einsatzkräfte am Brandort mit Luft versorgt. Etwa 300 Bar sind naturgemäß auf der Flasche, ein Druckminderer am unteren Ende reduziert das Ganze auf elf Bar. Ein Schlauch führt die Luft an die Maske, wo ein Lungenautomat den Druck nochmals auf 4,2 Bar vermindert.
Beim Einatmen entsteht ein Unterdruck, der es erlaubt, dass beliebig viel Luft in die Lunge nachströmen kann. Die Ausatemluft gelangt dann über ein Ventil an der Maske nach draußen. Die Attrappen sollen bei den Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 18 Jahren ein Bewusstsein dafür schaffen, wann man sich dem giftigen Rauch nähern darf und wann nicht.