In eineinhalb Jahren will die Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg ihr neues Gebäude an der Ecke Wilhelmstraße/Alleestraße beziehen.
GrundsteinlegungKreishandwerkerschaft investiert 15 Millionen Euro für Neubau in Siegburg
Eineinhalb Jahre noch, dann soll die Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg in ihre neue, großzügige Zentrale an der Ecke Wilhelmstraße/Alleestraße ziehen. Zunächst aber konnte jetzt Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher zu einer symbolischen Grundsteinlegung an die Baugrube laden.
„Bau hört mit Au auf“, gab er zu bedenken, eigentlich habe man im November 2021 Einweihung feiern wollen. Dann aber seien „Corona und die Flut gekommen“, begleitet von Preissteigerungen und Materialengpässen. Das größte Hindernis auf dem Weg sei aber das deutsche Baurecht gewesen, obwohl die Stadtverwaltung und die Stadtbetriebe alles getan hätten, um das Projekt zu unterstützen.
Kosten für Neubau in Siegburg stiegen um drei Millionen Euro
Zwölf Millionen Euro Investitionssumme hatte Radermacher noch im Januar 2021 genannt, aktuelle sind es 15 Millionen Euro. Weniger Bürokratie forderte Radermacher auch mit Blick auf den Bau dringend benötigter Wohnungen.
Auf dem Gelände des früheren Betriebs Glas Mauelshagen entsteht nach einem Entwurf des Siegburger Architekten Achim Becker ein Gebäude mit vier Etagen und einem Staffelgeschoss. Geschaffen werden so 2600 Quadratmeter Bürofläche, die neben 35 Beschäftigten der Handwerkerschaft auch von deren deren Steuerberatungsund Buchführungsstelle und der IHK genutzt werden sollen.
Veranstaltungssaal mit Dachterrasse
Weitere Vermietungen werden möglich. In einem Staffelgeschoss kommt ein Veranstaltungssaal für 200 Gäste mit Dachterrasse unter. Der Neubau springt von der Straßenecke zurück, so dass Platz für einen Kreisverkehr bleibt. Fraglich ist aber noch, ob dieser realisiert werden kann.
Der Technische Beigeordnete der Kreisstadt Stephan Marks erläuterte, dass dazu noch Liegenschaften auf der gegenüberliegende Seite erworben werden müssten, um den nötigen Platz zu schaffen. Bereits einkalkuliert sei dabei die marode Doppelturnhalle des Gymnasiums Alleestraße, deren Abriss feststeht. 2001 war die Handwerkerschaft in Sankt Augustin eingezogen, wo sie Mieterin ist. Nicht mehr genutzt wird das 1974 gebaute Verwaltungsgebäude an der Wilhelmstraße, in Siegburg gibt es zudem das Handwerksbildungszentrum am Gerhart-Hauptmann-Weg.
Leistungsfähig, modern und breit aufgestellt
Unter den vielen Gästen aus Verwaltung und Handwerk begrüßten Radermacher und Hauptgeschäftsführer Oliver Krämer den Präsident der Handwerkskammer zu Köln Hans Peter Wollseifer, der die Kreishandwerkerschaft als „leistungsfähig, modern und breit aufgestellt“ beschrieb.
10.000 Handwerksbetriebe gebe es in der Region Bonn/Rhein-Sieg. Deren Interessen öffentlich zu vertreten, sei auch mit Blick auf den Fachkräftemangel wichtig. Bürgermeister Stefan Rosemann ging auf die berühmte Töpfereigeschichte Siegburgs ein – und auch heute sei die Stadt mit vielen verschiedenen Handwerksbetrieben „gesegnet“.