In dem Café namens „Glücksmomentum“ können die Kinder gegen eine Gebühr spielen. Die Inhaberin will so die Eltern entlasten.
„Glücksmomentum“Neues Familiencafé in Siegburger Innenstadt eröffnet
Endlich ist zwischen Friseur, Einkauf und Arztbesuch Zeit für einen Cappuccino oder einen Tee, die Kinder spielen im Bällebad, wühlen in einer großen Legokiste oder malen mit Wachsmalstiften eine große Blumenwiese: All das ist im neuen Familiencafé „Glücksmomentum“ möglich, das unlängst an der Scheerengasse eröffnet hat, praktischerweise gleich neben dem Eingang zur Tiefgarage Holzgasse.
Hell und freundlich wirkt das Ladenlokal, in Regalen locken Lego-Bausätze, Duplo samt Mini-Eisenbahn für die Kleinsten, das eher für Mädchen gedachte Lego-Friends, Minecraft- und Starwars-Sets für größere Konstrukteure. Eltern finden Heißgetränke vor, es gibt Säfte für Kinder und auch Gläschen mit Babynahrung.
Neues Familiencafé profitiert von der städtischen Wirtschaftsförderung
Hausherrin ist Seojin Hinkelmann, die ihr Konzept ganz bewusst in den Dienst von Familien stellt: „Auf Ihnen lastet die ganze Verantwortung, Familien brauchen Unterstützung“ ist sie überzeugt, und die Mutter eines Sohns und einer Tochter spricht aus eigener Erfahrung. „Ich habe das Café nicht nur geöffnet, um Familien zusammenzubringen, sondern auch um andere kennenzulernen “, erläutert die gebürtige Südkoreanerin, die noch viel vor hat: In den nächsten Tagen lässt sie eine Küche einbauen, so dass sie auch warme Gerichte anbieten kann. Auch eine Hausaufgabenbetreuung fasst sie ins Auge oder kleine Konzerte im Café.
Mit ihrem Konzept überzeugte sie in der Stadtverwaltung: Im Zuge des „Sofortprogramms Innenstadt“ konnte die städtische Wirtschaftsförderung das leerstehendes Ladenlokal an- und an die Betreiberin weitervermieten. Nachdem die Stadt die Eigentümer von 18 Leerstandsimmobilien per Post informierte, meldete sich im Januar der Verwalter der Gewerbeimmobilie, für die Hinkelmanns Konzept ausgewählt wurde. Das Land Nordrhein-Westfalen schüttet in diesem Jahr mit dem Programm 40 Millionen Euro an 129 Kommunen aus.
Kinder ab fünf Jahren können im Café Glücksmomentum betreut werden
Finanziert wird das Café durch Nutzungsgebühren: Das Spielen an der Legobaustation kostet sieben Euro pro Stunde, jede weitere halbe Stunde drei Euro. Für Geschwisterkinder gibt es 30 Prozent Rabatt, eine Zehnerkarte kostet 63 Euro und und eine Monatskarte 49 Euro.
Gegen eine Gebühr kann Lego ausgeliehen werden. Seojin Hinkelmann, die in einem Fernstudium Psychologie studiert, ist von der Qualität des Spielzeugs überzeugt: „Lego ist sehr gut für die Gehirnentwicklung, Problemlösung und gegen Frustration.“ Kinder ab fünf Jahren können zur Betreuung allein im Café gelassen werden, das künftig auch eine Rolle spielen könnte, wenn in der Stadt kurzfristig Tagesmütter ausfallen.
Auch Senioren will sie mit einbinden. „Manche Kinder kommen nicht mit den Eltern, sondern mit Oma und Opa.“ Mit gleich drei Kindern zwischen eineinhalb und fünf Jahren ist eine Mutter aus Sankt Augustin gekommen, die eher zufällig auf das Café gestoßen sei. Ihr erster Eindruck: „Das ist super, die Kinder finden das spannend und man selbst kann einmal durchatmen. Ich werde bestimmt wiederkommen.“