Bei einem Wettbewerb zur „sympathischsten Straße der Kreisstadt“ hätte die Michaelstraße auf der Zange hervorragende Chancen auf den Titel: Viele Bewohner haben bunt lackierte Bänke vor die Fassaden der kleinen Wohnhäuser gestellt, eine Einladung zum Entspannen und Plauschen, die gern angenommen wird.

Seit einiger Zeit aber wird die Atmosphäre empfindlich gestört. In den vergangenen Jahren werde die Michaelstraße verstärkt als Schleichweg genutzt, hat Anwohner Thomas Stangier beobachtet.

Anwohner über die Michaelstraße: „Mit überhöhter Geschwindigkeit durch unsere Straße“

„Die Autofahrer rasen häufig mit überhöhter Geschwindigkeit durch unsere schmale Straße.“ Genutzt werde sie dabei als Abkürzung durch das Viertel Richtung Bonner Straße oder in anderer Richtung, Obi und Troisdorf.

Dabei sei der Bürgersteig auf der Westseite so schmal, dass ihn Rollstuhlfahrer oder Eltern mit einem Kinderwagen nicht problemlos nutzen könnten. Mehrere Unfälle habe es gegeben, Baumscheiben samt Bepflanzung seien teils stark beschädigt worden, einen Baum habe man neu pflanzen müssen.

Kirschblüte in Bonn

Michaelstraße erstrahlt in kirschblütenweiß

Merken

Beliebt sei die Straße auch bei Fahrschulen, obwohl die Zufahrt über die Siegstraße eigentlich nur Anliegern vorbehalten sei. „Das scheint hier ein wichtiges Lernfeld zu sein.“ Martina Jelken sieht als Hauptproblem, dass die Michaelstraße besonders wichtig für Fußgänger sei, auch für Kindergarten- und Schulkinder.

Abhilfe soll nach Vorstellung der Anwohner eine Ausweisung als verkehrsberuhigte Zone bringen, eine Beschilderung mit Hinweis auf das Schritttempo könne durch Abmarkierungen und Aufpflasterungen ergänzt werden.

Einen Antrag samt Unterschriftenliste gaben Stangier und andere Anwohner jetzt bei Bürgermeister Stefan Rosemann im Rathaus ab. Der habe eine Prüfung zugesagt, im März könne die Michaelstraße auf der Tagesordnung des Mobilitätsausschusses stehen.