Eröffnung des Rhein-Sieg-ForumsSiegburger sind angetan von neuer Veranstaltungshalle
Siegburg – „Wir wollten nicht nur, dass auf der Bühne Perfektion geboten wird, sondern auch beim Ambiente“. Frank Baake, Direktor des Rhein-Sieg-Forums, war der Stolz des Hausherren durchaus anzumerken, als er am Sonntag eine von vielen Besuchergruppe durch den neuen Erweiterungsbau führte.
Und der kam tatsächlich gut an: „Mein erster Eindruck ist sehr gut“, sagte Sylvia Tetenborg, sprach von einer „Aufwertung“ und sagte, sie freue sich vor allem auf künftige Konzerte. „Absolut schön“ fand ihr Ehemann Christian das Gebäude, der begrüßte, dass zudem vor dem Forum ein neuer öffentlicher Platz geschaffen wird, als Ergänzung zum Marktplatz. Siegburg werde dadurch noch attraktiver, als es ohnehin schon sei. Das Ehepaar war vor vier Jahren aus Seelscheid in die Kreisstadt gezogen.
„Das ist super gemacht“
Lob kommt auch von Ralf Bierther, Fahnenträger bei den Siegburger Funken Blau-Weiß, die mit vielen Veranstaltungen zu den Stammkunden gehören. „Das ist super gemacht“, urteilte er mit Blick auf die moderne Veranstaltungstechnik und die Möglichkeit, den neu geschaffenen kleinen Saal auch als Foyer für die großen Sitzungen der Funken zu nutzen „Früher wurde das ganz schön eng“, das habe sich geknubbelt.
„Sehr gut, sehr vielfältig, hier wird ein gutes Spektrum abgerundet“, beschrieb Birgit Hermanns ihren Eindruck. Das Forum wirke auf sie „nicht überladen, großzügig, luftig und inspirierend“.
Baake brachte seinen Zuhörern architektonische Details näher, etwa die elegant geschwungene Theke. Sie breche mit anderen Gestaltungsmerkmalen im Forum, in dem sich viele Geraden und rechte Winkel fänden. Das Gesamtensemble nannte er einen „ruhigen, eleganten Ort der Stadt“, und er hoffe, dass es auch so bleibe.
Derzeit fließt kein Verkehr durch die angrenzende Bachstraße, deren Fahrbahn momentan noch eine Baustelle ist. Baake persönlich wäre es nach eigenem Bekunden am liebsten, wenn es später nur beruhigten oder gar keinen Kraftfahrzeugverkehr mehr dort geben würde.
Der Vorplatz erhält am 1. Juli seinen Namen
Auch, weil man bei bestimmten Veranstaltungen die Außenflächen für gastronomische Angebote brauchen werde. Das letzte Wort, so betonte er, habe aber die Politik. Wichtig war Baake auch der Hinweis, dass das Forum den Vorplatz mit der kleinen Tribünenanlage für 199 Zuschauer nicht selbst bespielen werde.
Das könnte Sie auch interessieren:
Denkbar seien Veranstaltungen eher spontaner Natur, mit Musik oder Lesungen. Die Benennung des Platzes sei noch offen. 150 Vorschläge seien bei der Stadt eingegangen. Oft als Namensgeber genannt wurde der im März gestorbene Siegburger Architekt und Städteplaner Hartmut de Corné, der den Platz entworfen hatte. Er selbst hatte seine Planung allerdings „Pariser Platz“ genannt. Eine Entscheidung trifft der Rat am 1. Juli.
Bürgermeister betont neue Offenheit
Mit einem Festakt und symbolischer Schlüsselübergabe an die Mitarbeiter begann am Wochenende im Rhein-Sieg-Forum ein neuer Zeitabschnitt.
Bürgermeister Stefan Rosemann erwähnte in seiner Ansprache, dass es bereits 50 Anfragen für Veranstaltungen gebe, die ohne die Erweiterung nicht möglich gewesen wären, darunter zwölf Kongresse. Er wünsche sich, dass Gäste des Forums „zusammenkommen, Erfahrungen sammeln und Wissen austauschen“ und „anders abfahren, als sie angekommen sind“. Das Forum werde aber durch die neuen Kapazitäten auch offener für die Siegburger sein als zuvor.
Der Vorstand der Stadtbetriebe André Kuchheuser dankte den Fraktionen im Siegburger Stadtrat dafür, dass sie die Beschlüsse für den elf Millionen teuren An- und Ausbau mitgetragen hätten. „Das verdient Lob und Anerkennung.“
Den Abend nutzte er auch, um im Namen der Stadtbetriebe den ehemaligen Bürgermeister Franz Huhn zu verabschieden, der alle Bauphasen aktiv mitbegleitet habe. Als Präsent und Andenken überreichte er ihm ein antiquarisches Buch über Siegburg aus dem Jahr 1897.
Von einer „tollen und bewegenden Zeit“ sprach Huhn und wünschte seinem Nachfolger, dass bei anderen Projekten ebenfalls Kostenrahmen und Zeitplanung eingehalten werden könnten. Die Anwesenden bat er, sich zu einer Gedenkminute für den unlängst gestorbenen Architekt Hartmut de Corné zu erheben, der vor 20 Jahren die Rhein-Sieg-Halle geplant hatte . „Wir hatten in ihm einen tollen Visionär unserer Zeit.“
Gefeiert wurde mit rund 100 geladenen Gästen in der großen Halle, Jazz für Klavier, Kontrabass und Schlagzeug kam vom Stephan Schneider Trio.