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Neue TechnikSaniertes Oktopus in Siegburg öffnet zur Freibad-Saison

Lesezeit 2 Minuten

Erster! Siegburgs stellvertretender Bürgermeister Lars Nottelmann sprang vom Fünfer und eröffnete das sanierte Freibad.

Siegburg – Platsch. Vize-Bürgermeister nass, Freibadsaison eröffnet. Mit einem Sprung aus fünf Metern Höhe weihte Lars Nottelmann am Samstag das frisch renovierte Becken ein und zeigte sich zufrieden, als er an den Beckenrand paddelte. „Schön erfrischend und gar nicht kalt“, lautete sein Urteil.

Übergeschwappt war auch kaum etwas, was Nottelmanns Füße-voraus-Sprungtechnik zuzuschreiben sein mag, was aber auch an der neuen Technik liegt, die eingebaut worden ist und alles Wasser, das über den Beckenrand schwappt, gleich wieder auffängt. Im Kanal lande nichts mehr, berichtete André Kuchheuser, Vorstand der Siegburger Stadtbetriebe.

„Das Wasser läuft durch ein Riesenrohr in den Keller, wo es aufbereitet wird und durch Düsen zurückkommt.“ Eine „riesengroße Herausforderung“ sei es gewesen, die Technik so einzurichten, dass aus den 180 Düsen am Beckenboden überall die gleiche Wasserqualität einströmt.

Störmeldungen aufs Handy

600 000 Liter Wasser können durch die neue Anlage wieder aufbereitet werden, dank des Durchflussmengenmessers im Technikraum kann die Menge genau geplant werden. Nachts muss weniger Wasser gereinigt und wieder ins Becken zurückgeführt werden. Über ein anderes Mess-System wird die Zugabe von Chlor reguliert.

Tino Krebs, Sachverständiger für kommunale Bäder, erläutert die neue Technik: Die Wasserqualität wird ständig überprüft, notwendige Zugaben von Chlor werden dementsprechend berechnet.

Viermal am Tag werden darüber hinaus Wasserproben entnommen und auf ihre Qualität untersucht. Durch eine eigene Glasfaserverbindung bekommen Techniker Störungsmeldungen direkt aufs Handy und können schon eingreifen, bevor der Badebetrieb in Mitleidenschaft gezogen wird.

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Eine Million Euro hat die Modernisierung der Bad-Technik unter Regie des Sachverständigen Tino Krebs aus dem bayrischen Marktheidenfeld gekostet. Die gesamte Sanierung des Freibades werde zwischen 2,6 und 2,9 Millionen Euro liegen, rechnete Kuchheuser vor, einige Schlussrechnungen – insgesamt waren 15 Gewerke beteiligt – liegen noch nicht vor.

Ein großes Einsparpotenzial sehen die Experten, und die Rechnungen aus dem Hallenbad geben ihnen Recht: „Jede Woche sparen wir da 1000 Euro allein beim Wasser, dazu kommt noch der geringere Stromverbrauch“, informierte Kuchheuser. Dennoch: Das Freibad bleibe ein Minusgeschäft. „Wir machen jedes Jahr einen Verlust von 1,6 bis 1,9 Millionen Euro. Aber wir halten den Betrieb aufrecht, als Bürgerbad mit niedrigen Eintrittspreisen.“

Aggua-Freibad bleibt vorerst zu

In Troisdorf bleibt das Aggua im Außenbereich wegen der geplanten Umbauarbeiten die ganze Saison 2019 geschlossen, teilte die Stadt jetzt mit. Geöffnet sind das Hallenbad mit Freiluftbereich und die Anlagen der Sauna. Kinder und Jugendliche können von einem vergünstigten „Umbauticket“ profitieren, das vom 1. Juni bis Ende August zum Monatspreis von 45 Euro angeboten wird.