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Stadtbibliothek SiegburgAutorin Anja Kiel stellte Kindern ihr Buch vor

Lesezeit 2 Minuten

Gebannt hörten die Kinder der Gemeinschaftsgrundschule Nord zu, als Anja Kiel aus ihrem Buch las.

Siegburg – Gekicher und Gemurmel ist aus den Stuhlreihen der Stadtbibliothek zu hören. Beine baumeln über dem Fußboden. „Guten Morgen alle zusammen“, singen die Erst- und Zweitklässler der Gemeinschaftsgrundschule Nord im Chor. Als Anja Kiel mit der Lesung aus ihrem Kinderbuch „Mein Freund, der Superheld“ beginnt, hören die Schüler gebannt zu.

Das Buch erzählt die Freundschaftsgeschichte zwischen dem schüchternen Lenny und Superfalk, der behauptet, ein Superheld zu sein. Je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr merkt Lenny, dass der mutige Held unter der Maske ihm mehr ähnelt, als er selbst vielleicht dachte. Hinter Falks verrückten Geschichten verbirgt sich ein echter Freund. Bald wird das Schweigen der Kinder gebrochen. Denn die Autorin bindet die Kinder durch interaktive Textfragen und spannende Leserätsel in die Geschichte ein.

Leseanfänger sind die Zielgruppe

Das Buch des Ravensburger Verlags richtet sich gezielt an Leseanfänger ab sieben Jahren. Kurze Kapitel und eine große Fibelschrift erleichtern das Textverständnis und sorgen für Spaß und Motivation beim Lesen. So endet jedes Kapitel der Leserabe-Bücher mit einer kurzen Frage, um den Inhalt zu überdenken. Zusätzlich führen Steffen Gumperts Illustrationen den jungen Lesern Kiels Geschichte bildlich vor die Augen. Sponsoren des Leseprojektes sind der Förderverein „Freundeskreis der Stadtbibliothek Siegburg“ und der Bundesverband der Friedrich-Bödecker-Kreise mit Mitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes.

Nach dem Miteinander-Lesen signiert die Schriftstellerin noch jeweils ein Buch für die beiden Grundschulklassen. Jedes Kind erhält dazu eine Autogrammkarte und einen „Superheldenpass“, einen Steckbrief, auf dem die Schüler ihre eigenen Superhelden skizzieren können.

Mission: Das Lesenlernen spannender gestalten

Von den trockenen Erstlesegeschichten ihrer eigenen Kinder gelangweilt, hat die Autorin Anja Kiel es sich zur Mission gemacht, mit wenig Zeichen eine spannende Geschichte zu erzählen. „Viele Kinder haben Schwierigkeiten beim Lesenlernen. Doch es ist möglich, für jedes Kind ein passendes Buch zu schreiben.“ Davon ist die Schriftstellerin, die bei der Lesung ein „Wonder Woman“-T-Shirt mit der Aufschrift: „It’s a woman’s world“ trägt, überzeugt. Anja Kiel wurde 1973 in Tübingen geboren, wuchs im Ruhrgebiet auf und studierte Kunstgeschichte, Philosophie und angewandte Kulturwissenschaften in Münster.

Nach einem Volontariat bei der Zeitschrift „Prinz“ arbeitete sie als Journalistin und Gästeführerin unter anderem für das Welterbe Zeche Zollverein in Essen. Dann überzeugte ihre Mutter, die Autorin Inge Meyer-Dietrich, sie dazu, gemeinsam einen Kinderroman zu schreiben: „Die Hüter des Schwarzen Goldes“. Danach beschloss Kiel, Kinderbuchautorin zu werden. Inzwischen lebt sie mit Mann und ihren beiden Kindern in Hagen, Westfalen.