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Tag der offenen TürDer Umbau der Rhein-Sieg-Halle ist weit fortgeschritten

Lesezeit 3 Minuten

Kreissegmente mit Tribünenplätzen fassen den Vorplatz ein, den Architekt Hartmut de Corné entworfen hat. Der Blick auf die Halle soll nicht beeinträchtigt werden.

Siegburg – Es liegt zwar noch kein roter Teppich vor dem Haupteingang der Rhein-Sieg-Halle, aber immerhin: Besucher schreiten derzeit über rote Holzbretter in den Erweiterungsbau, der in den vergangenen Tagen seine aufwendige Glasfassade erhielt. Für Sonntag, 6. September, laden die Stadtbetriebe zum Tag der offenen Tür auf die Baustelle ein, auf der sich schon deutlich erahnen lässt, wie in naher Zukunft der Kultur- und Tagungsalltag aussehen wird.

Helles und hohes Foyer

Hell und hoch präsentiert sich das neue Foyer, das durch eine mobile Trennwand auch als kleiner Saal genutzt werden kann. Stadtbetriebe-Vorstand André Kuchheuser zufolge können dort bei Veranstaltungen mit Stühlen und Tischen 320 Gäste empfangen werden, bei normalen Sitzreihen 400. Damit werden kleinere Formate als im großen Saal möglich, etwa für Kabarett, Lesungen und Vereinsveranstaltungen.

Was noch fehlt, ist das künftige Zentrum und Erkennungszeichen des Gebäudes, eine 25 Meter lange, elegant geschwungene Theke, an der Tagungsgäste zudem einchecken können. Für diese gibt es auch im ersten Stock Kapazitäten, mit sechs verschiedenen Räumen von 57 bis 87 Quadratmetern Fläche und für bis zu 80 Teilnehmer. Auf der Decke des Erdgeschosses ruht ein Innenhof: Dieser Patio wird bepflanzt und mit einem Wasserabfluss versehen. Unter einer Doppeltreppe erhält er eine zusätzliche Theke, so dass dort kleinere Veranstaltungen an der frischen Luft möglich sind.

Frank Baake (links) und André Kuchheuser im künftigen Foyer.

Kuchheuser zufolge ist der Bau nach wie vor im Zeit- und Kostenrahmen: Im Dezember übergibt der Generalunternehmer die Baustelle für weitere Ausbauarbeiten an die Stadtbetriebe, im Januar soll der Probebetrieb beginnen. Kuchheuser geht davon aus, dass es bei den angesetzten 10,2 Millionen Euro plus zehn Prozent für Unerwartetes bleibt.

Europaweit ausgeschrieben ist jetzt auch der Vorplatz der Halle, der in der Kommunalpolitik nicht unumstritten ist und als „Amphitheater“ firmiert. Nach Baakes Ansicht ist dieser Begriff „völlig überzogen“. Die Planung von Architekt Hartmut de Corné sieht eine Einfassung mit Kreissegmenten vor, die Platz für Tribünenplätze bieten und den Blick auf die Halle nicht verstellen sollen. Baake: „Wir schaffen einen schönen Platz mit einer schönen Aufenthaltsqualität.“

Neubau in Zahlen

Rund 2000 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche bietet der Erweiterungsbau. 20 Firmen sind am Bau beteiligt.

Die Glasfassade besteht aus 220 Einzelelementen und hat eine Gesamtfläche von 750 Quadratmetern.

45 Kilometer Kabel wurden verlegt, davon 18 Kilometer für Starkstrom- und 27 Kilometer für Schwachstrom. (ah)

Kuchheuser zufolge wird es maximal zehn Veranstaltungen mit nicht mehr als 200 Besuchern auf dem Platz geben, die nicht zeitgleich mit Angeboten in der Halle stattfinden sollen. Denkbar sei allerdings, beispielsweise bei Messen die Ausstellungsfläche nach draußen zu erweitern. Baake kommt für 2021 auf Buchungen oder Reservierungen von bislang 70 Veranstaltungen für die dann als Rhein-Sieg-Forum auftretende Halle, was auch der üblichen Nachfrage im Altbau entspreche.

Besucher können sich am Sonntag ein Bild von der Baustelle an der Bachstraße machen.

Dass es trotz der zusätzlichen Kapazitäten nicht mehr ist, führt er auf Corona zurück. Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeige, dass immer kurzfristiger gebucht werde, was sich in der Pandemie verstärkt habe. Es gebe „durchaus mehr Anfragen aus dem Kongress- und Tagungsbereich, gerade auch für mehrtägige Veranstaltungen“.

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Besucher können sich die Baustelle am Sonntag, 6. September, 11 bis 15 Uhr, in Gruppen bis zu zehn Teilnehmern ansehen, Anmeldung per E-Mail.marketing@rhein-sieg-halle.de