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Zwischen Romantik und RealismusJürgen Schmitz zeigt seine Werke an der Ringstraße

Lesezeit 2 Minuten

Maler Jürgen Schmitz aus Siegburg präsentiert in einer Ausstellung seine neuen Werken.

  1. Die Gemälde zwischen Romantik und dem Realismus eines Edward Hopper changieren, schon seit langem das Markenzeichen des Malers.
  2. Der 67-Jährige lag in Zeiten leer gefegter Straßen mitten im Corona-Shutdown durchaus am Puls der Zeit.
  3. Man die mit magischem Licht aufgeladenen Bilder durchaus als aktuellen Kommentar lesen.

Siegburg – Winterliches Gipfelerlebnis auf dem Michaelsberg: Strahler und Straßenlaternen tauchen das KSI-Gebäude in ein fahles, milchiges Licht, das zwischen kahlen Bäumen hindurchschimmert. Der Dunst des anbrechenden Tages lässt die Konturen verschwimmen. Eine unwirkliche Atmosphäre prägt diese „Begegnung der dritten Art“, so Jürgen Schmitz zu diesem Bild, das zur Gruppe seiner jüngst entstandenen Gemälde zählt.

Eine Begegnung, die sich freilich nur auf Landschaften, nicht auf Menschen bezieht. Denn sie tauchen niemals in den Werken des Siegburger Künstlers auf. Damit lag der 67-Jährige in Zeiten leer gefegter Straßen mitten im Corona-Shutdown durchaus am Puls der Zeit. Und so könnte man die mit magischem Licht aufgeladenen Bilder durchaus als aktuellen Kommentar lesen.

Erhöhter Standpunkt

Allerdings sind solche Gemälde, die zwischen Romantik und dem Realismus eines Edward Hopper changieren, schon seit langem das Markenzeichen des Malers, der seine Motive immer wieder neu aufgreift und variiert. Oft von einem erhöhten Standpunkt: So bietet sich vom Drachenfels eine malerische Fernsicht mit silbrig schimmernden Rhein, der Insel Nonnenwerth und den Bergketten, die einen Sog ins scheinbar Unendliche erzeugen.

Wie auf einer Bühne ziehen dramatische Wolkenformationen auf. Und tatsächlich hat die Zuspitzung und Steigerung vertraut-heimatlicher Motive ins Visionäre etwas Theatralisches. Eine andere Lieblingsperspektive nimmt der Künstler auf dem LVR-Turm ein, der die Sicht aufs Kölner Panorama mit Hohenzollernbrücke und Dom ermöglicht, diesmal in einer bleiernen, diesigen Nachmittagsstimmung. „Eine schläfrige Stadt“, so Schmitz, und ganz ohne Schiffsverkehr auf dem Rhein, was dann wieder zur Zeit der Corona-Beschränkungen passt.

Mit Akkuratesse fängt der Künstler das Panorama der Domstadt ein, hier aus einer seiner Lieblingsperspektiven vom LVR-Turm aus.

In der hat Schmitz viel gemalt; nun mixt er in seiner aktuellen Ausstellung Alt mit Neu. Unverändert bleibt stets die sachliche Genauigkeit, die malerische Akkuratesse, mit der Jürgen Schmitz seine Motive in Öl auf Leinwand bannt. Gleichbleibend auch der exakte Bildaufbau, wenn Wege, Flüsse oder Bahntrassen dem Betrachter einen Tiefenraum erschließen. Der weite Himmel in vielen Gemälden vermittelt zudem eine transzendente Dimension. Eine Geborgenheit, die sich mancher in unruhigen Zeiten ersehnen mag.

Nahezu magisch mit Licht aufgeladen wirken die stets menschenleeren Landschaften und Stadtansichten.

Die Ausstellung ist an der Ringstraße 21 noch bis zum 19. Juli zu sehen Mo. bis Fr.: 18 bis 19 Uhr, Sa./So.: 11 bis 19 Uhr.