Abkühlen mit SystemSiegburger Freibad Oktopus öffnet wieder
- Die Freibäder in NRW öffnen wieder. Auch das Freibad Oktopus empfängt ab kommenden Samstag wieder badefreudige Besucher.
- Die Auflagen sind natürlich streng - Besucher müssen zuvor online ein Ticket kaufen. Und auch die Abstandsregeln müssen natürlich eingehalten werden.
- Doch es gibt auch Sonderregelungen.
Siegburg – Eigentlich war Bürgermeister Franz Huhn davon ausgegangen, dass das Oktopus bis zum Ende des Jahres geschlossen bleibt, mehr noch: „Ich habe das auch für richtig gehalten.“ Doch die aktuelle Landesverordnung macht den Weg für eine Öffnung frei. Am Samstag um 10 Uhr beginnt im Oktopus die Freibadsaison, wenn auch nach einem Corona geschuldeten strengen Reglement.
Besucher müssen zuvor online ein Ticket kaufen, zum gewohnten Preis von vier beziehungsweise ermäßigt 2,50 Euro. Geordert werden kann maximal zwei Tage zuvor und für bis zu fünf Personen jeweils für die Zeit von 10 bis 14 Uhr und 14 bis 20 Uhr.
„Wirtschaftlich ist das der reine Wahnsinn“
Huhn zufolge ist das nicht zuletzt den Abstandsregeln geschuldet. Zudem ist eine Begrenzung von 500 Badegästen pro Tag vorgesehen. Nutzer des Hallenbads müssen sich noch mindestens bis zum 30. Mai gedulden. SV Hellas, DLRG und Schwimmschule Lohmann bekommen Zugang, wenn sie ein Infektionsschutz- und Zugangskonzept vorlegen.
Andere Kommunen öffnen später
Das Freibad in Rosbach werde frühestens zu Pfingsten öffnen, kündigte Amtsleiter Wolfgang Wirths an. Derzeit werde am Konzept gefeilt. Vorerst werde nur das Schwimmerbecken geöffnet, weil im Nichtschwimmer- und im Planschbecken die Abstände nicht gewährleistet werden können.
Das Waldfreibad Much öffnet erst Mitte Juni. Das habe der Vorstand der Bürgerstiftung, die das Bad betreibt, beschlossen, berichtet der Vorsitzende Werner Kermelk. Mit 3000 Quadratmetern Liegefläche würden wohl 300 Gäste eingelassen. In die Becken dürften bis zu 50 Schwimmer, 40 Nichtschwimmer und acht Kleinkinder gleichzeitig. Der Kiosk werde geöffnet, der Imbiss vorerst nicht.
Die Stadt Sankt Augustin teilte mit, ob und wann das Freibad öffne, werde kurzfristig entschieden. (sp/rö/coh)
Eine Sonderregelung für Frühschwimmer von 6 bis 8 Uhr gibt es mit Anmeldung unter 02241/969 97 10, montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr. „Wir haben den vollen Personaleinsatz bei stark reduziertem Erlös“, schildert Stadtbetriebe-Vorstand André Kuchheuser mit Blick auf das Außengelände. „Wirtschaftlich ist das der reine Wahnsinn.“ Huhn rechtfertigt das mit der sozialen Verantwortung der Stadt: Viele Familien seien mehrfach belastet, durch Homeoffice, geschlossene Kitas und Schulen. Das Troisdorfer Aggua, das nach einem Brand komplett ausfiel, werde wohl frühestens im Spätherbst wieder öffnen können.
Betriebsleiter Denis Jakobs musste akribisch planen. Spinde werden verschlossen bleiben, geduscht werden kann nur in den Einzelkabinen, im Foyer und anderen geschlossenen Räumen sind Masken vorgeschrieben. Die Stahlrutsche am Nichtschwimmerbecken kann einzeln benutzt werden, nicht aber die große Wendelrutsche und der Sprungturm. Gereinigt und desinfiziert wird noch häufiger als sonst.
Rotter See und Allner See
„Was immer gilt“, so Troisdorfs Rathaussprecherin Bettina Plugge, gelte auch in diesem Jahr für den Rotter See: Baden auf eigene Gefahr ist gestattet. Zusätzliche Schilder, die in den kommenden Tagen installiert werden, sollen auf die besonderen Corona-Vorkehrungen hinweisen. „Wir rechnen mit größerem Andrang“, sagte Plugge: Hallen- und Freibad in Troisdorf sind in diesem Jahr wegen Umbau und Brandsanierung geschlossen.
„Eine schwierige Nummer“, so drückte sich der Hennefer Bürgermeister Klaus Pipke aus, sei der Allner See. Dort darf jetzt nicht gebadet werden. Als Sofortmaßnahme hat die Stadt die Spiel- und Liegewiese mit Flatterband abgesperrt. Widerrechtliches Betreten beziehungsweise Nutzen werde als Ordnungswidrigkeit oder Straftat geahndet, heißt es warnend auf Schildern. „Wer schon mal an schönen Tagen da war, weiß, was da los ist“, erklärte Pipke auf Anfrage der Linken. Die Stadt habe handeln müssen, weil wegen der Einschränkungen in den Freibädern noch mehr Besucher am Allner See zu erwarten seien, der kein offizieller Badesee sei. Das Ordnungsamt erarbeite noch ein Konzept, das Betretungsverbot für die Wiese werde am Wochenende kontrolliert. (dk/kh)
Auch der Personaleinsatz und die Einteilung von Schichten musste durchdacht werden. „Wenn die beiden Techniker sich gegenseitig infizieren, können wir direkt wieder zumachen.“ Um Kosten zu sparen, wird das Wasser nur mit Solartechnik beheizt und nicht zusätzlich auf Temperatur gebracht.
Huhn appelliert hinsichtlich der Vorschriften an die Vernunft der Besucher: „Das kann nur funktionieren, wenn alle mitspielen.“