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137.000 Verstöße pro JahrSo viel nimmt der Rhein-Sieg-Kreis mit seinen Blitzern ein

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Besonders lukrativ: der Blitzer an der L 331 in Königswinter-Petersberg.

Rhein-Sieg-Kreis – Ein unaufmerksamer Moment, den Fuß etwas zu fest auf dem Gaspedal, und pitsch – geblitzt. Rund 3,1 Millionen Euro: Diesen Ertrag hat der Rhein-Sieg-Kreis im vergangenen Jahr mit seinen Radarmessanlagen erzielt. Die Summe verteilt sich auf insgesamt 137.000 Verstöße auf die jeweils geltende Geschwindigkeitsbegrenzung.

Im Schnitt lösen die Geräte im Kreis also mehr als 375-mal pro Tag aus. Wie viele es gibt, welcher Blitzer das meiste Geld einbringt und welche Regeln aktuell gelten, darüber geben wir einen Überblick.

Wie viele Blitzer gibt es?

Der Rhein-Sieg-Kreis betreibt insgesamt 23 fest installierte Radarmessgeräte und drei mobile Blitz-Fahrzeuge mit wechselnden Standorten. Das teilt Antonius Nolden, Pressesprecher des Kreises mit. Darüber hinaus überwache die Polizei den fließenden Verkehr im Kreis.

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Die Stadt Troisdorf setzt ein eigenes mobiles Radargerät ein, hier in Spich an der Adenauerstraße.

Eigene Geschwindigkeitskontrollen führt die Stadt Troisdorf durch. Zu diesem Zweck wurde ein mobiler Blitzer gemietet, der an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet eingesetzt wird. Mit Erfolg: An Verwarn- und Bußgeld nahm die Stadtverwaltung 422.000 Euro ein. Diese Möglichkeit steht aber lediglich Kommunen mit über 60.000 Einwohnern offen, im Kreis also nur Troisdorf mit etwa 75.000 Einwohnern. Die nächstgrößere Stadt, Sankt Augustin, hat etwa 55.000 Einwohner.

Wie werden die Standorte für die Geräte ausgewählt?

Die Unfallkommission des Rhein-Sieg-Kreises richte die Messstellen an Stellen ein, an denen eine Unfallhäufung mit der Ursache „überhöhte Geschwindigkeit“ festgestellt worden sei, sagt Nolden. Der Einsatz der mobilen Überwachung sei niederschwelliger und baue nicht auf einer konkreten Unfalllage, sehr wohl aber auf einer anzunehmenden konkreten Gefahrenlage auf. „Hier bedient das Straßenverkehrsamt kreisweit insgesamt rund 300 Messstellen“, sagt Nolden.

Welche Voraussetzungen muss ein Standort erfüllen?

Um einen Blitzerstandort einzurichten, „bedarf es einer objektiv belastbaren, konkreten Gefahr“, sagt Nolden.

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Wie viel „verdient“ der Rhein-Sieg-Kreis mit den Blitzanlagen?

Im Jahr 2021 hat der Rhein-Sieg-Kreis aus der kreiseigenen Geschwindigkeitsüberwachung einen Ertrag von rund 3,1 Millionen Euro verzeichnet. Ein Wert, der sich in den vergangenen Jahren nur leicht verändert hat. Das wird sich im Jahr 2022 laut Einschätzung von Kreissprecher Antonius Nolden aber ändern: „Zum einen hat die Anzahl der festgestellten Verstöße in 2022 zugenommen, zum anderen wurden die Regelsätze für Verwarn- und Bußgelder durch die Ende 2021 bundesweit in Kraft getretene neue Bußgeldverordnung angehoben.“

Welches Gerät spült das meiste Geld in die Kasse des Rhein-Sieg-Kreises?

Der Kreis führt zwar keine konkrete Statistik zu einzelnen Standorten und Messstellen. Laut Angaben des Kreises sticht aus dem „Tagesgeschäft“ der Bußgeldstelle allerdings der Blitzer an der L 331 in Königswinter/Petersberg heraus.