In Sankt Augustin riss der Sturm eine Solaranlage vom Dach. In Troisdorf wurde eine Frau leicht verletzt, als ein Baum auf ihren Wagen fiel.
Starkregen und Sturmböen430 Einsätze in Rhein-Sieg durch Sturmtief „Zoltan“ – Dächer in Lohmar abgedeckt
Zu 430 Einsätzen rückten die Feuerwehren im Rhein-Sieg-Kreis vom Nachmittag des 21. Dezembers bis in die frühen Morgenstunden des Freitags, 22. Dezember, aus. Das ist die Bilanz, die die Rettungsleitstelle des Rhein-Sieg-Kreises am Freitagvormittag zog. Sturmtief „Zoltan“ riss Bäume um und deckte Dachziegel ab. Allein in Troisdorf gab es bis 22 Uhr schon über 20 Alarmierungen, genau wie in Sankt Augustin. Besonders betroffen waren Lohmar, Hennef, Windeck, Ruppichteroth, Eitorf, Much und Neunkirchen-Seelscheid.
In Troisdorf-Spich und in Neunkirchen-Seelscheid fiel der Strom aus
Aufgrund der Fülle der Meldungen besetzte die Feuerwehr die Gerätehäuser und koordinierte die Einsätze von dort. Auch am Freitagvormittag mussten die Freiwilligen Feuerwehren im Kreis weiterhin ausrücken, weil Bäume auf Straßen stürzten und Dachziegel herabfielen.
120 Einsatzkräfte der Feuerwehr fuhren in Troisdorf bis etwa 23 Uhr am Donnerstagabend insgesamt 50 Einsätze durch das Sturmtief „Zoltan“. In Spich deckten die Sturmböen ganze Dächer von Straßenzügen ab. Die Feuerwehrleute sicherten Bäume, damit sie nicht umfielen, musste einige Bäume zur Sicherheit auch fällen, da sie drohten auf Häuser und Straßen zu stürzen. Wie die Feuerwehr am Freitagmorgen, 22. Dezember, mitteilte, fiel in den Troisdorfer Stadtteilen Oberlar, Spich und Bergheim zeitweise der Strom aus.
Auch in Neunkirchen-Seelscheid gab es in der Nacht einen Stromausfall. Rund 3000 Haushalte in Hochhausen, Pinn, Pohlhausen, Bruchhausen, Wahn, Straßen, Wolperath, Birken, Renzert, Remschoß und Braschoß waren betroffen. Durch das Sturmtief „Zoltan“, waren im Bereich in Neunkirchen-Seelscheid Bäume oder Äste in die Freileitungen gefallen. Die Zuwegungen zu den betroffenen Stationen und Leitungen waren für die Einsatzkräfte von Westnetz in der Nacht nicht gefahrlos möglich.
Über Notstromaggregate oder Umschaltungen im Netz versuchte Westnetz schnellstmöglich die 16 betroffenen Ortsnetzstationen wieder zu versorgen. Dies gelang am frühen Freitagmorgen gegen 6 Uhr, 20 Notstromaggregate wurden für die provisorische Versorgung an den kritischen Punkten eingesetzt. Aus angrenzenden Regionalzentren kamen Mitarbeitende der Westnetz zur Unterstützung ihrer Kollegen.
21-Jährige aus Niederkassel kam leicht verletzt ins Krankenhaus
In Lohmar-Breidt und Krahwinkel wurden mehrere Dächer abgedeckt und Bäume abgeknickt. In Sankt Augustin und in Windeck-Rosbach stürzte jeweils ein Baum auf ein Haus, in Rosbach riss der Baum eine Stromleitung mit. Die Feuerwehr beseitigte die Schäden. Auf der Landesstraße 269 bei Troisdorf-Bergheim fiel ein Baum auf ein Auto. Die 21-jährige Fahrerin aus Niederkassel kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Es kam demnach auch zu Staus rund um die L269.
Auch in Lohmar Heide stürzte ein Baum auf ein Auto, der Fahrer blieb unverletzt. Die Feuerwehr hatte allerdings Probleme, die Stelle zu erreichen: Die B56 und B507 lagen voller Bäume.
In Sankt Augustin-Menden stürzte eine Solaranlage vom Dach eines Wohn- und Geschäftshauses. Die Paneele und die Metallhalterungen fielen auf einen Balkon und einen Parkplatz, die Feuerwehr sperrte den betroffenen Bereich in der Burgstraße ab.
Durch den Starkregen stiegen am Abend die Pegel der Sieg, die an vielen Stellen über die Ufer trat.
Gegen 22.15 Uhr wurde die Feuerwehr zum Gelände eines Kaffeerösters in Troisdorf Oberlar gerufen. Dort war ein 20 Meter hoher Kamin umgestürzt. An der Bundesstraße 478 bei Ingersauel hatte eine Windböe mehrere mächtige Bäume aus einem Hang gerissen. Sie verstopften den Dreisbach, der daraufhin über die Ufer trat. Die Feuerwehr ließ das Technische Hilfswerk (THW) mit einem Bagger aus Olpe hinzukommen, um die Äste zu beseitigen.
Die Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes für Teile des östlichen Rhein-Sieg-Kreises sowie Teile des Rheinisch-Bergischen Kreises und Oberbergischen Kreises gelten noch bis einschließlich Heiligabend, 24. Dezember. Hierbei bestehe laut Informationen des Wetterdienstes vor allem die Gefahr durch „ergiebigen Dauerregen“. Eine Warnung vor Windböen mit Geschwindigkeiten zwischen 50 und 70 Kilometern pro Stunde gilt noch bis Freitagmittag, 22. Dezember. (mit seb/at)