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Nur noch 50 Brutpaare im KreisExperten wollen brütende Kiebitze in Rhein-Sieg retten

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Mitten im Feld befindet sich das Nest des Kiebtz'. 

Rhein-Sieg-Kreis – Die Kiebitze brüten wieder. Der bei uns seltene Vogel legt seine Eier in ein Nest, das auf der Erde platziert ist. Dadurch ist es sehr gefährdet. Klaus Weddeling von der Biologischen Station des Rhein-Sieg-Kreises fotografierte jetzt ein Gelege des Bodenbrüters auf einem umgepflügten Feld.

Gut zu erkennen ist die ungeschützte Lage. „Es gibt ein Schutzprogramm der Bezirksregierung“, so Weddeling. Wenn mehrere Nester auf einem Feld seien, würde in diesem Bereich eine Feldvogelinsel errichtet. Der Boden werde dann nicht mehr bearbeitet und die Vögel könnten in aller Ruhe brüten.

„Im Rhein-Sieg-Kreis gibt es vielleicht um die 50 Brutpaare“

Franz-Josef Telohe vom Geflügelhof Wirtz aus Niederkassel nimmt schon seit Jahren an einem solchen Projekt teil. „Es ist faszinierend, den Vögeln beim Balzspiel zuzuschauen“, so seine Beobachtungen an einem seiner Felder. Interessant sei auch, wie der Vogel ein Nest verteidige. Komme man ihm zu nahe, dann „fliegt er im Sturzflug auf einen zu, um den möglichen Feind abzulenken, damit er eine andere Richtung nimmt“.

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Nur 50 Brutpaare des Kiebitz' gibt es im Kreis.

Das wehrhafte Verhalten der Vögel bestätigt auch Weddeling. „Im Kreis gibt es vielleicht um die 50 Brutpaare“, so der Biologe. Der Vogel sei ein typischer Kulturfolger.

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Zwischen den Ackerfurchen ist das Nest versteckt. 

Aus seinem ursprünglichen Lebensraum, großflächigen Mooren etwa, sei der Kiebitz vertrieben worden. Hauptfaktoren dafür seien die Entwässerung, Grundwasserabsenkung, frühe Wiesenmahd, industrieller Torfabbau, Aufforstung von Mooren sowie landwirtschaftliche Arbeiten. „Gepflügte Felder mit ihrer schwarzen Erde locken den Vogel an, weil sie ihn vielleicht an die dunklen Böden der Moore erinnern“, so Weddeling.

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Zu ihrem eigenen Schutz sind die Küken Nestflüchter. Nach 26 bis 29 Tagen schlüpfen sie, mit 35 bis 40 Tagen können die kleinen Kiebitze fliegen. Feinde sind Krähen, Füchse und ander Raubtiere, die Jagd auf sie machen. Ein neues Problem ergibt sich aus den vergangenen trockenen Jahren. Da die Eltern die Nachkommen nicht umfangreich füttern, müssen die jungen Vögel selber auf Nahrungssuche gehen. Ist der Boden zu hart, kommen sie nicht mit dem Schnabel hinein.