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Am BahnhofTroisdorfer Ratsherr beantragt weitere Hundewiese

Lesezeit 3 Minuten
Eine Wiese an einer Bahnlinie, links stehen mehrgeschossige Wohnhäuser.

Auf der großen Wiese zwischen dem Parkhaus Poststraße, der Einfahrt Parkhaus und der DB-Lärmschutzwand würde Hans Leopold Müller gerne eine eingezäunte Hundewiese in Troisdorf einrichten lassen.

In Troisdorf gibt es derzeit drei derartige Flächen, in anderen Kommunen noch gar keine.

Ein Herz für Tiere zeigt das Troisdorfer Stadtratsmitglied Hans Leopold Müller (Die Fraktion) in einem Antrag zur nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses. Darin beantragt er die Schaffung einer Hundewiese oder Hundefreilauffläche hinter dem Parkhaus Poststraße zwischen der Einfahrt in das Parkhaus, dem Parkhaus selbst und der DB-Lärmschutzwand. Das Gelände solle eingezäunt werden, mit einigen Bäumen und Sitzbänken zudem an Aufenthaltsqualität gewinnen.

Für Troisdorf wäre es die vierte Freilauffläche

„Aktuell ist die Freifläche eine einfache Rasenfläche ohne Sinn und Zweck und ohne jeglichen ökologischen Nutzen“, teilte Müller mit. Deshalb könne sie auf einfachste Weise als Hundefreilauffläche umgenutzt werden. Mit den Grundstückseigentümern – der städtischen Parkhausgesellschaft ÖPA, der DB Netz AG und den Stadtwerken – sollten Pachtverträge geschlossen werden; statt einer Pacht schlägt Leo Müller die Übernahme der Unterhaltskosten vor.

Bisher gibt es in Troisdorf drei derartige Flächen, auf denen Hunde ohne Leine sich austoben können: Am Schellerod in Oberlar, an der Wim-Nöbel-Straße im Stadtteil West und am Spicher Friedhof; eine weitere steht im Plan der Neugestaltung für das Ufer des Rotter Sees.

Die Stadt Sankt Augustin hat in Niederpleis an der Schulstraße eine 10.000 Quadratmeter große Fläche ausgewiesen; das früher landwirtschaftlich genutzte Areal grenzt an einen Bach und ist auf drei Seiten eingezäunt. Außerdem wurden Bänke und Mülleimer installiert. „Das ist für eine so große Stadt einfach zu wenig“, kritisierte erst im November Marc Knülle, Fraktionsvorsitzender der SPD.

In keinem der anderen sechs Stadtteile gebe es eine eingezäunte Möglichkeit, in der Hunde ohne Leine laufen dürften. Ältere Menschen hätten aber oft Schwierigkeiten, nach Niederpleis zu kommen, erklärte Knülle. Dabei seien soziale Kontakte für Hunde und Menschen gleichermaßen wichtig.

In Lohmar und Eitorf blieb die Suche nach einem Grundstück erfolglos

In Lohmar hat die Stadt bereits 2021 für die Einrichtung einer Freilauffläche 20.000 Euro im Haushalt eingestellt. Nach längerer Suche nahm die Verwaltung ein Grundstück in Wahlscheid in den Blick, dort regte sich allerdings Widerstand: Anwohner fürchteten Parkchaos, der bisherige Pächter sah den Fortbestand seines dortigen Pensionsstalls für Pferde gefährdet.

Auch in Eitorf scheiterte bislang die Schaffung einer solchen Auslauffläche: Ein Areal neben Schwimmbad und Biergarten nannte auch der Bürgermeister Rainer Vierhof 2021 „nicht optimal“, bis heute ist in der Siegtalgemeinde keine Freilauffläche ausgewiesen.

Kommunalpolitiker in Königswinter zeigen sich zurückhaltend

Ein Bürgerantrag mit dem Ziel, am Rheinufer bei Oberdollendorf einen Hundeauslaufplatz zu schaffen, beschäftigte im Sommer des vergangenen Jahres die Gremien in Königswinter. Die Verwaltung hatte unter anderem vorgeschlagen, die rund 3000 Quadratmeter große Fläche an einem Verbindungsweg zwischen Rheinradweg und Hauptstraße als Hundeauslaufplatz auszuweisen.

Eine Wiese am Hang, auf der Kuppe sind die Gebäude eines alten Klosters zu sehen. Ein Schild weist die Fläche als Spiel- und Hundewiese aus.

Am Osthang des Michaelsbergs in Siegburg hat die Stadt eine 7500 Quadratmeter große Fläche als Spiel- und Hundewiese ausgewiesen.

Allerdings stieß bei der Politik die Idee auf Zurückhaltung, das Areal mit einer Buchenhecke und übergangsweise mit einem Durchlaufschutz aus Drähten einzufrieden. Rund 9000 Euro sollte das kosten. Zäune dürften wegen der Lage im Landschaftsschutzgebiet nicht installiert werden, hieß es damals. Ohne Einfriedung aber sahen Kommunalpolitiker Gefahren für Radfahrer auf dem nahen Rheinradweg.

Viel Platz für Vierbeiner und ihre Besitzer gibt es mitten in Siegburg: Mit 7500 Quadratmetern ist der extra ausgewiesene Bereich am Osthang des Michaelsbergs eine der größeren Freilaufflächen, die die Kommunen im Kreis für Hunde angelegt haben.