1. Der Naturschutzbund will die Kita Moosbeerenweg für sein Engagement für Umwelt und Nachhaltigkeit auszuzeichnen.
2. Mit seinem Projekt „Zeit der Schmetterlinge“ macht der Nabu NRW auf den Rückgang der Artenvielfalt bei Insekten aufmerksam.
3. Und die Kita hat nicht nur Insektenhotels gebaut, sondern auch den Garten mit insektenfreundlichen Pflanzen umgestaltet.

von Miriam Heinrichs Troisdorf – Die gesamte Kita Moosbeerenweg ist mit Schmetterlingen geschmückt. Selbst unter dem Sonnenschutz am Sandkasten hängen Schmetterlinge, auch der Kuchen hat die Form eines Schmetterlings. Sogar die Strohhalme, die die Kinder in ihren bunten Bechern haben, sind mit Papier-Faltern verziert. Alle Kinder tragen selbstbemalte T-Shirts – natürlich ebenfalls mit Schmetterlingen.

Die Kinder sind aufgeregt, denn sie bekommen Besuch: Der Naturschutzbund (Nabu) hat sich angekündigt, um den Kindergarten für sein Engagement für Umwelt und Nachhaltigkeit auszuzeichnen. Mit seinem Projekt „Zeit der Schmetterlinge“ macht der Nabu NRW auf den Rückgang der Artenvielfalt bei Insekten aufmerksam. Seit 2016 zeichnet er jährlich Schulen und Kindertagesstätten aus, die sich bemühen, ihr Umfeld insektenfreundlich zu gestalten.

Stark einbezogen

Nabu-Projektleiterin Sarah Bölke findet im Moosbeerenweg besonders schön, dass die Kinder bei diesem Projekt stark einbezogen wurden. „Alles hat sich um dieses Thema gedreht, und die Kinder waren immer beteiligt“, sagt sie. Das Kitagelände sei zwar nicht groß, aber gerade deshalb zeige das Projekt sehr gut, wie selbst auf kleinem Raum viel für die Insekten getan werden könne.

Die Kita im Moosbeerenweg hat nicht nur Insektenhotels gebaut, sondern auch den Garten mit insektenfreundlichen Pflanzen umgestaltet. Damit die Kinder die Tiere aus nächster Nähe beobachten können, bestellten die Betreuerinnen Sets zur Aufzucht von Schmetterlingen. Doch diese Idee konnten sie nicht wie gedacht umsetzen, denn das Corona-Virus machte ihnen in Lockdown-Zeiten einen Strich durch die Rechnung. „Wir wollten den Kindern nicht vermitteln, es geht jetzt nicht, also schicken wir die bereits bestellten Tiere wieder zurück“, erklärt Kitaleiterin Michelle Engels.

Weitere Idee für den Herbst

Sie ließen die Kinder an der Entwicklung der Raupen zu Schmetterlingen teilhaben, indem sie ihnen und den Eltern regelmäßig Fotos und Videos schickten. Selbst beim Freilassen der frisch geschlüpften Falter waren die Drei- bis Sechsjährigen auf diese Weise dabei. Als die Kindertagesstätte wieder regulär geöffnet war, seien die Kinder sehr beeindruckt davon gewesen, dass noch immer so viele „ihrer“ Schmetterlinge am Moosbeerenweg zu finden waren, berichtet Engels.

Das Schmetterlingsprojekt war dabei nicht das erste große Umwelt-Projekt, für das die Kita des Trägers Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) ausgezeichnet wurde. Bereits vor einem Jahr zeichnete der Nabu das Kita-Gebäude als besonders schwalben-freundlich aus. Für den Herbst hat Michelle Engels bereits eine weitere Projektidee: Fledermauskästen an der Fassade des Kitagebäudes.