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Bahnhof TroisdorfBahnkunden bemängeln Baulücke und fehlende Toiletten

Lesezeit 3 Minuten

Bahnhof Troisdorf: Zwischen Gebäude und Bahnsteig klafft eine nicht überdachte Lücke; es gibt Beschwerden, weil Leute im Regen stehen, wenn sie Fahrscheine lösen.

  1. Erst im Herbst wurde der neue Troisdorfer Bahnhof eingeweiht.
  2. „Oben hui, unten pfui”, kritisiert eine Bahnkundin. Bei Regen erreiche man das Gleis nur „pitschnass”.
  3. In der Tat klafft zwischen Gebäude und Gleis eine Baulücke.
  4. Auch die fehlenden Toiletten sind für Reisende problematisch.

Troisdorf – Jede Woche einmal steigt Gertrud Schäning aus Lohmar am Troisdorfer Bahnhof in den Zug. Wenn es regnet, tut sie das im Zweifelsfall mit nassen Füßen. „Es ist eine Katastrophe“, beklagt die 84-Jährige, dass zwischen Gebäude und Tunnel ein Dach fehlt. „Oben hui, unten pfui“ urteilt sie über den im Herbst von NRW-Ministerin Ina Scharrenbach eingeweihten Bau: Oben der „wunderschöne neue Bahnhof“, unten unverändert alles „schmutzig, vergammelt, zerstört.“

In der Tat klafft zwischen dem als „Reisewerk“ bezeichneten Gebäude und dem Beginn des Fußgängertunnels unter dem S-Bahn-Gleis 1 eine Lücke.

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„Man kommt die Treppe runter und muss den Schirm aufspannen“ urteilt eine Bahnkundin in Troisdorf.

Im Idealfall kommen hier Licht und Luft herein, im schlimmsten Fall Regen, Hagel oder Schnee. „Man kommt die Treppe runter und muss den Schirm aufspannen“. Fast ungeschützt zeigt sich auch einer der zwei Fahrkartenautomaten. „Sie stehen mit den Füßen im Regenwasser, können keinen Koffer abstellen“, ärgert sich Gertrud Schäning. „Und sollen dann da noch eine Fahrkarte ziehen.“

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Keine öffentlichen Toiletten

„Fast ein Schildbürgerstreich“ ist auch für einen Troisdorfer Bahnkunden, der seinen Namen nicht in der Zeitung sehen möchte, die Baulücke am Bahnhof. „Wer da runter muss, wenn es regnet, der wird pitschenass.“ Doch nicht nur das schützende Dach fehle, rügt er im Gespräch. Tatsächlich gibt es nämlich im Bahnhofsgebäude selbst keine öffentlichen Toiletten. „Ein Unding“ für den Troisdorfer.

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Auf den RSVG-Busbahnhof verweist die Mitarbeiterin der DB-Mobilitätszentrale. „Am Ende des Bussteigs“, gebe es öffentliche Örtchen. „Ziemlich weit weg“, findet der demnächst 70-jährige Troisdorfer. „Wer ein dringendes Bedürfnis hat, will so weit nicht mehr laufen.“ Zumal, wenn er oder sie vor Ort dann feststellt, dass die Schließanlagen dort defekt sind wie bei unserem Ortstermin.

„Kein öffentliches Gebäude“

„Es ist kein öffentliches Gebäude“, erklärte auf Anfrage ein Sprecher des Investors Ferox Immobilien mit Sitz in Wuppertal. Es habe keinen Auftrag gegeben, öffentliche Toiletten vorzusehen. Auch die Stadtverwaltung habe in der Baugenehmigung keine derartigen Auflagen gemacht.

Öffentliche Toiletten gibt es nicht am Bahnhof Troisdorf.

Stadtsprecher Peter Sonnet erklärte, dass der Troisdorfer Bahnhof für die Deutsche Bahn nur ein „Haltepunkt“ sei und daher kein Auftrag für den Bau eines Wartesaals oder öffentliche Toiletten erteilt worden sei. Die Stadt musste laut Sonnet nur für sicheren Zugang und Beschilderung sorgen.

Lösung für Baulücke in Arbeit

Gemeinsam mit der kreiseigenen Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft – die ist Hauptmieter – habe die Stadt Troisdorf aber besonderes Augenmerk auf die Einrichtung einer Mobilitätszentrale gelegt. Dort sind Fahrkarten erhältlich und weitergehende Mobilitätsangebote vorgehalten. „Keinen Bedarf“ habe die Deutsche Bahn an anderen „bahnhofstypischen Einrichtungen“ gesehen, hieß es aus dem Rathaus.

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Eine DB-Mitarbeiterin verweist auf die öffentliche Toilette am Ende des Bussteigs. Für viele Kunden zu weit weg – und bei unserem Ortstermin defekt.

Die Planungen seien vom Investor zu verantworten, die Hauptgespräche seien zwischen Ferox und der Stadt Troisdorf geführt worden, erklärte auf Anfrage eine Sprecherin der Bahn. Darum sei auch das Fehlen von Toiletten kein Verschulden der DB. Für die Baulücke zwischen Hauptgebäude und Tunnel sei eine Lösung in Arbeit, „wir wissen, dass da etwas passieren muss“. Einen Zeitpunkt dafür könne sie aber ebenso wenig nennen wie für die gleichfalls angestrebte Aufwertung des Bahnhofstunnels, sagte die Sprecherin.