Gisela und Harald Feuerherm haben zwei Kinder, vier Enkel und sechs Urenkelchen. Das Jüngste ist erst zehn Monate alt.
Diamant-HochzeitBei der Leichtathletik im Troisdorfer SSV 05 funkte es
„Sprinter und Springerin heirateten in Troisdorf“, titelte die Tageszeitung im August 1964 und berichtete mit Foto von der Sportler-Ehe zwischen Gisela (80) und Harald Feuerherm (84). Vor 60 Jahren heiratete das Diamant-Paar aus Troisdorf standesamtlich.
Sport war immer ein Steckenpferd und eine große Gemeinsamkeit der Beiden. Sie war Mittelrheinmeisterin in der viermal 100 Meter-Staffel und mit 5,15 Meter erfolgreiche Weitspringerin. Er lief die 400 Meter in 48,0 Sekunden und stand 1964 sogar kurz davor, als Westdeutscher Vizemeister an den Olympischen Spielen in Tokio teilzunehmen.
Schon früh hatte Gisela Roth, die in Prenzlau in der Uckermark geboren wurde, ein Auge auf den vier Jahre älteren Ausnahmesprinter geworfen. „Den heirate ich mal“, verriet die damals 14-Jährige einer Freundin. In der Leichtathletik-Abteilung des SSV 05 Troisdorf liefen sie sich beim Training permanent über den Weg.
Auf der Kirmes in Troisdorf spendierte Harald Feuerherm seiner Gisela ein Eis
Ernst wurde es 1959 auf der Kirmes in Troisdorf am Elsenplatz. „Ich habe ihr nach einem Sportfest in Hennef auf der Troisdorfer Kirmes ein Eis spendiert“, erinnert sich Harald Feuerherm, der aus Plauen im Vogtland stammte.
Nach der Hochzeit beendete Harald Feuerherm seine erfolgreiche Sportkarriere und konzentrierte sich auf sein Maschinenbau-Studium. Seine Frau war nach der höheren Handelsschule als Sekretärin bei Dynamit Nobel beschäftigt.
„Ich habe seine Abschlussarbeit getippt und habe ihn auch beim Sport immer unterstützt“, sagt Gisela Feuerherm. Ein selbst gebratenes Schnitzel und zwei Äpfel habe sie ihm stets bei den Wettkämpfen mit auf den Weg gegeben, erinnert sie sich an die Unterstützung vor der Hochzeit.
Harald Feuerherm arbeitete als Ingenieur bei den Reinhold-Werken in Bonn-Holzlar, dort bekam das junge Paar eine kleine Werkswohnung. Sohn Armin wurden 1965 geboren, und zwei Jahre später machte Tochter Elke das Quartett perfekt.
Nach dem ersten Eigenheim 1971 in Troisdorf wagte Harald Feuerherm 1977 mit einer eigenen Erfindung den Weg in die Selbstständigkeit. Seine Frau unterstützte ihn nicht nur, indem sie ihm den Rücken für die Arbeit freihielt. Als ehemalige Sekretärin kümmerte sie sich auch um Verträge, Patentschriften und Korrespondenzen.
Die Eheleute spielten gemeinsam Tennis und liefen Ski
Das mittlerweile weltweit agierende Maschinenbau-Unternehmen ist 2019 in die Hände der zweiten und dritten Generation übergeben worden. Familie spielt bei den Feuerherms eine große Rolle. Mittlerweile hat das Paar vier Enkel, drei „Schwieger-Enkel“ und sechs Urenkelkinder; das jüngste ist gerade zehn Monate alt.
Für Gisela Feuerherm sind die Enkel das größte Hobby. Gemeinsam machen beide Pilates. Harald Feuerherm hat erst im Alter von 77 Jahren mit dem Golf spielen begonnen, ist aber mit Eifer und Leidenschaft dabei: „Ich versuche, dreimal in der Woche auf dem Platz zu stehen.“
Der Sport war in der langen Ehe ein verbindendes Element. Die Eheleute spielten gemeinsam Tennis, Gisela Feuerherm engagierte sich beim HTC SW Troisdorf mit ihrer Hausfrauen-Mannschaft. Gemeinsames Skilaufen stand auf dem Programm, und der talentierte Sohn wurde zu Ski-Rennen mit dem Skiclub Sieglar begleitet.
Später wurde das Reisen ein wichtiger Bestandteil im Leben der Eheleute. Waren es in jungen Jahren die Sommerferien in Rimini und die Winterferien in Oberbayern, so wurden später alle fünf Kontinente bereist.
Der Jubeltag wird groß gefeiert, und am großen Tisch wird die gesamte Familie Platz nehmen. So wie damals nach der kirchlichen Hochzeit in der evangelischen Kirche Viktoriastraße. 1964 ging es zur Feier ins Hotel Ravensberg in Troisdorf. 60 Jahre später findet die Feier im Haus Stolzenbach in Lohmar statt.