Peter Weidenbrück schließt sein Autohaus in Troisdorf-Spich. Für das Firmen-Gelände gibt es schon neue Pläne.
Ende eines FamilienbetriebsDas Autohaus Weidenbrück in Troisdorf schließt nach 57 Jahren
Was am 1. Oktober 1967 begann, endet am 30. September 2024. Vor 57 Jahren legten Georg und Hildegard Weidenbrück in Troisdorf den Grundstein für ein Familienunternehmen, das sich stets ums Automobil drehte. Sie führten in der oberen Kölner Straße eine Aral-Tankstelle nebst Reparatur-Werkstatt. Peter Weidenbrück, der Sohn, schließt nun sein Autohaus in Spich.
Der Junior war nach einer Kfz-Mechaniker-Lehre früh in den elterlichen Betrieb eingestiegen, der sich zu einer Mitsubishi-Autohandlung entwickelte. Im Frühjahr 1996 begann für das Unternehmen eine neue Ära. Das Autohaus Weidenbrück eröffnete in einem schicken Neubau an der Langbaurghstraße im Spicher Gewerbegebiet, Peter Weidenbrück wurde der Chef, die Eltern gingen in den Ruhestand.
Nach der Inventur am Monatsletzten ist Schluss mit dem Autohaus in Troisdorf-Spich
Später wechselte auch Weidenbrücks Lebensgefährtin Gabi Stahl, die als Arzthelferin gearbeitet hatte, in den Betrieb. Der umfasste neben dem Neuwagenverkauf eine Werkstatt, die auch von Kunden mit Fahrzeugen anderer Marken angesteuert wurde. Bis Samstag läuft der Service. Den Monatsletzten nutzen Peter Weidenbrück (68) und Gabi Stahl (64) für eine Inventur, dann ist Schluss.
Zum Verkauf stehen noch ein Mitsubishi Colt-Vorführwagen sowie Dekorationsstücke, die dem Ausstellungsraum das Flair eines US-Diner-Restaurants der 50er Jahre verliehen haben. Ein schöner alter Coca-Cola-Flaschenautomat und Retro-Leuchtreklamen gehören dazu, ein Plakat, von dem James Dean grüßt, und kugelförmige Kaugummi-Spender.
Das aus der damaligen Zeit stammende Flippergerät hat schon einen Abnehmer gefunden. Zu haben ist noch eine alte Aral-Tankstellen-Zapfsäule mit D-Mark-Preisanzeige. Eine Wurlitzer-Jukebox behalten Weidenbrück und Stahl. Sie lassen sie gerade aufarbeiten, „dann kommt die in unser Wohnzimmer“, erzählt sie.
Wehmut beschleicht Peter Weidenbrück nach eigenen Worten nicht, wenn er an das Ende seines Unternehmens denkt. Der leidenschaftliche Sportwagenfahrer (Porsche) will, solange es die Gesundheit zulässt, seinen Ruhestand genießen. Einen Nachfolger, der das Autohaus weiterführen könnte, hat er nicht gefunden. Der Colt geht, sofern er nicht noch verkauft wird, wie übrig gebliebene technischen Teile an einen Mitsubishi-Vertragshändler im Saarland.
Was aus der Immobilie an der Langbaurghstraße wird, steht bereits fest. Weidenbrück hat das Grundstück verkauft. Der neue Eigentümer werde das Gebäude abreißen, um dort einen Gastronomie-Betrieb zu errichten, sagt er.