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Im Altenrather „Hasenstall“Troisdorfer Jecke feierten Jubiläum

Lesezeit 2 Minuten
Besucher einer Karnevalssitzung: Links sitzen Frauen in gelben Kostümen, die Wertstoffbeutel darstellen, rechts Männer in grauen Kostümen als Beistellsack zur Restmülltonne.

Charmante Wertsoffsäcke und triste Beistellsäcke harmonisch vereint im Altenrather „Hasenstall“.

Die Altenrather Sandhasen feierten im „Hasenstall “ auch das 77-jährige Bestehen der Karnevalsgesellschaft.

Im 77. Jubiläumsjahr der Altenrather Sandhasen hatte Präsident Stephan Winterscheidt leichtes Spiel bei der Prunksitzung im Hasenstall. Unter diesem Namen ist die Turnhalle eigentlich bekannter als unter Josef-Schuhmacher-Halle. Auf jeden Fall bei den Jecken, die es bei ihren Kostümen nicht an Fantasie hatten fehlen lassen.

Freundeskreis feierte umweltbewusst in Troisdorf

Wie ein umweltbewusster Freundeskreis, bei dem die Farben verrieten, welchen hohen Stellenwert die Damen doch haben. Sie erschienen als gelbe Wertstoffsäcke, mit zitronengelben Perücken sowie Kopf- und sonstigem Schmuck aus Material, das normalerweise in eben diesen Säcken landet. Freilich klingt „Wertstoff“ ungleich kostbarer als das „Beistell“ bei den Beistellsäcken, in das die männlichen Begleiter geschlüpft waren. Denen war das triste Mülltüten-Grau egal und sie überließen den Partnerinnen gern den Platz an der Sonne.

Ein Karnevalstanzpaar mit einer Hebefigur. Im Hintergrund stehen Gardemitglieder in roten und weißen Uniformen.

Das Tanzpaar Franziska Suhr und Philipp Klingenhänger

Oberhase Winterscheidt hatte mit derlei nichts an der Mütze, war er doch zunächst ausschließlich von Rut und Wiess seines Elferrats und der Ehrengarde der Stadt Bonn umgeben. Bei denen zündete das Tanzpaar Franziska Suhr und Philipp Klingenhänger das erste Charme-Feuerwerk aus geschliffener Choreografie und anmutigen Hebefiguren.

Das wurde später von der Senioren-Tanzgruppe der Sandhasen übertroffen, welche die Stimmung des Heimspiels zu nutzen wussten und mit Rasanz, Synchronität und hoher Musikalität ihre Tänze aufs Parkett zauberten.

Altenrather überwinden Straßensperrungen mit dem Helikopter

Eine sichere Bank bezüglich krachender Pointen war Ingrid Kühne, die ihr Familienleben sezierte, wobei für den Stress im Haus freilich Mann Ralf und Sohn Sven zuständig sind. Einen vielköpfigen Chor hatten die Räuber hinter sich, die mit „Kölsche Junge bütze joot“ ebenso punkteten wie mit „Oben unten“ oder „Wigga Digga“.

Toll etabliert hat sich mittlerweile die Brassband „Druckluft“, deren jugendliche Frische zündete und die Sitzung zeitweise zur Party werden ließ. Zeit nahm sich Winterscheid für die Vorstellung des Sessionsordens. Der zeigte den obligatorischen Mümmelmann diesmal in einem Hubschrauber.

Wegen der vielen Straßen-Baustellen, die Altenrath nahezu von der Außenwelt abschneiden, habe man zu einer pragmatischen Lösung gefunden, die auf dem Orden als Motto verewigt ist: „All uns Stroße sin kapott, wir fleje jetzt mim Heli fott.“