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In EschmarFeldtag und Traktorschau zeigt Wandel beim Pflügen

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Der dreischarige Beetpflug wird von einem Deutz-Traktor, Baujahr 1951, gezogen.

Troisdorf – Schau und Feldtag des Oldtimer Traktor- und Motorradclubs Troisdorf-Kriegsdorf heben sich von vielen Treckertreffen vor allem durch eines ab. Clubchef Wilfried Schwamborn stellt in Eschmar auch einen Acker zur Verfügung, damit Besucher Schlepper in Aktion erleben können

„Das kann man gar nicht hoch genug loben“, sagte Karl Coenen, spannte einen dreischarigen Beetpflug an seinen Deutz-Traktor von 1951 und zog Furche um Furche. „Wir wollen zeigen, wie sich die Bodenbearbeitung entwickelt hat“, erläuterte Coenen vor einer Sammlung von museumsreifen Gerätschaften, darunter drei Sack-Pflügen. „Rudolf Sack war 1848 der Pionier des deutschen Stahlpflugs“, so Coenen.

60 bis 70 Treckerbesitzer trafen sich in Eschmar

In Schwamborns ausgeräumter und zur Cafeteria umgewandelten Fahrzeughalle waren noch mehr Pflüge aus Urgroßvaters Zeiten zu sehen. Bruno Fritzen pflegt diese Schätzchen, die einst von Ochsen oder Kühen gezogen wurden. Auch Jauchewagen, Weinbergspritze und Traubenmühle von anno dazumal waren zu bestaunen und natürlich die Modell-Sammlung des Hausherrn. Mehrere Trecker gab es sowohl in der Vitrine als auch draußen in Originalgröße zu entdecken, wie etwa den Fendt 360 Geräteträger mit einer Ladefläche vor der Fahrerkabine.

60 bis 70 Treckerbesitzer mit Anfahrten von bis 50 Kilometer trafen im Laufe des Wochenendes in Eschmar ein. Zu den ältesten Schleppern zählte ein Deutz, Typ MTZ, aus den 30er Jahren mit 5,8 Litern Hubraum und 36 PS. „Für damalige Verhältnisse war das sehr stark“, erklärte Wilfried Schwamborn (64). „Heute benötigt man 200 bis 220 PS, um die Geräte zu ziehen“, die vier bis fünf Tonnen schwer sein könnten. „Das muss aufeinander abgestimmt sein.“

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Die nur noch sehr schmalen Gewinnspannen zwängen die Landwirte, auf technische Neuerungen zu setzen, um Personal und Zeit zu sparen. So etwa mit dem Einsatz des drei Meter breiten Tiefengrubbers anstelle des nur halb so breiten Pflugs. Ein Zahlenbeispiel spiegelt den Wandel: „Mein Vater hat mit drei Mitarbeitern 50 Hektar bewirtschaft, ich schaffe heute mit zwei Leuten 200 Hektar.“