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Kampf um Grünfläche in TroisdorfAnwohner luden Politiker ein

Lesezeit 2 Minuten

FDP-Ratsmitglied Dieter Scholtes im Gespräch mit Yvonne Gäde (r.) in deren Garten.

Troisdorf – „Es geht doch nur darum, dass die Stadt sich eine Option offenhalten will“, sagte FDP-Ratsmitglied Dieter Scholtes. Der Bebauungsplan für das Areal des Hausensembles, das durch die Schloßstraße, Hospitalstraße, Von-Loe-Straße und An der Feuerwache umrandet ist, soll geändert werden.

Die Anwohner sind in Sorge, weil dadurch „eine grüne Oase in der Innenstadt zerstört werden könnte“, wie es Jette Jertz formulierte, die dort mit ihrer Familie wohnt. Die Stadt möchte sich die Option erhalten, auf den langgezogenen Gärten später Wohnbebauung zu ermöglichen. Sie hat daher schon von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und ein Grundstück erworben, auf dem ein Abschnitt einer Zufahrtsstraße entstehen könnte.

Entscheidung nur bei Verkauf

Die Anwohner hatten Vertreter der Parteien im Rat zu einem Ortstermin geladen, damit sie sich ein Bild machen konnten. Norbert Lang vom Bürgerforum Troisdorf moderierte das Treffen. „Leider ist das Teilnehmerfeld aus der Politik hier übersichtlich“, merkte er kritisch an. Ratsmitglieder der SPD und CDU waren nicht gekommen. Auch der Bürgermeister und der technische Dezernent mussten aus Termingründen absagen.

Lange Gartenwege verbinden einzelne Häuser miteinander. In den seitlichen Büschen befinden sich Ruhezonen für zahlreiche Tiere.

Ortsvorsteher Frank Lang (CDU) war hingegen vor Ort. Auf die Frage von Norbert Lang, wie er zu den Plänen der Stadt stehe, verwies er auf seine politische Neutralität, zu der als Ortsvorsteher verpflichtet sei. „Ich kann allerdings berichten, dass viele Bürger diese große Grünfläche in der Innenstadt schätzen und sie gerne erhalten möchten.“

Im Garten zwitschern die Vögel

Im Garten von Yvonne Gäde, wo sich die Gruppe getroffen hatte, zwitscherten Vögel, Schmetterlinge und andere Insekten flogen umher. „Die Fläche lebt und wir möchten sie erhalten“, betonte sie. Dem stimmten die anderen Teilnehmer zu. „Noch ist nichts entschieden“, sagte Scholtes. „Wenn keiner der Eigentümer ein Grundstück verkauft, dann bleibt weiter alles, wie es ist. Was allerdings in vielen Jahren passiert, wenn vielleicht Erben die Häuser verkaufen, weiß keiner.“

Flächen für Wohnraum gesucht

Deswegen sei es wichtig, dass sich die Stadt durch eine Änderung des Bebauungsplanes die Option offen halte. „Wir brauchen dringend Flächen für neuen Wohnraum im Innenstadtbereich.“ Dem schloss sich Ratsmitglied Wolfgang Roth von den Regenbogenpiraten an.

Kampf der Anwohner geht weiter

Erfreut waren die Anwohner über diese Aussichten nicht. Sie wollen nun weiter auf dem politischen Weg dafür kämpfen, dass der Rat nicht den finalen Beschluss zur Änderung des Bebauungsplanes trifft. „Alle reden von den grünen Lungen inmitten der Städte“, sagte Gäde. „Hier droht, dass eine langfristig zerstört wird.“