Mit dem Ladenlokal entfällt für die Ehrenamtlichen der mühsame Transport der Lebensmittel und Sachspenden zwischen Lager und Ausgabestelle.
Neue AnlaufstelleVerein „Troisdorf hilft“ hat jetzt ein Ladenlokal
„Liebe Community@alle“, beginnt Kadir Sucuoglu seine Nachrichten an die Unterstützer von „Troisdorf hilft“. Vor allem zwei Meldungen des Initiators der Hilfsaktion sorgten in den zurückliegenden Monaten für Freude unter den Empfängern der Mitteilungen: Mit Post vom 30. Dezember wurde die Vereinsgründung ins Register eingetragen. Und seit dem 1. März verfügt der Verein auch über eine ständige Anlaufstelle.
Seit vier Jahren unterstützt der Verein Bedürftige in Troisdorf
Seit vier Jahren versorgen Kadir Sucuoglu und seine Mitstreiter nicht nur Obdachlose mit einer warmen Mahlzeit, Lebensmitteln und auch Kleidung, wenn es Not tut. „Drei Jahre lang haben wir das jede Woche gemacht“; aktuell öffnen sich alle zwei Wochen sonntags die Türen des Containers neben der evangelischen Kirche an der Wilhelmstraße.
Die Evangelische Kirchengemeinde stellte auch die Wohnung im Gemeindezentrum, die zuletzt als Lager diente – und nun nicht mehr zur Verfügung steht: „Es war von Anfang an klar, dass das befristet ist“, so Sucuoglu. Wegen Sanierung und Umbau musste Troisdorf hilft jetzt ausziehen.
Umso glücklicher ist der engagierte Troisdorfer, dass es gelungen ist, das Ladenlokal in der Kölner Straße 1 zu übernehmen. Mieter ist bis Ende 2025 sein Onkel, der dort einen Telefonshop betrieb. Er trägt vorerst die Hälfte der Miete; auch Sucuoglu trägt zur Miete bei.
„Ich brauch' kein Büro“, sagt er. Dennoch werde er das Büro seiner in Gründung stehenden Firma ebenfalls in die Kölner Straße verlegen, um Troisdorf hilft zu entlasten. „Wir haben hier ganz andere Möglichkeiten“, freut er sich auf die Eröffnung.
Ab Montag, 4. März, will er das Ladenlokal am Montag, Mittwoch und Freitag jeweils von 10 bis 15 Uhr öffnen. Aktuell laufen Gespräche unter den anderen Ehrenamtlichen, um auch einmal in der Woche eine längere Öffnung zu ermöglichen. Auf den insgesamt 95 Quadratmetern gibt es nun Platz, um gespendete Lebensmittel und Kleidung zu lagern. Bisher mussten die Helfenden immer alles hin- und hertragen.
Kadir Sucuoglu möchte die Arbeit des Vereins auch professioneller aufstellen. Dafür seien die Ehrenamtlichen aber auf Unterstützung angewiesen, am besten durch regelmäßige Zahlungen. Bislang komme der Verein komplett ohne Förderung oder Zuschüsse aus. Mit Auftritten auf den städtischen Marktveranstaltungen hoffen die Vereinsmitglieder mehr Öffentlichkeit zu erreichen.
Zwischen 40 und 60 Personen kommen regelmäßig zur Lebensmittelausgabe. Aber: „Satt machen wir über 100 Leute“; wer Lebensmittel hole, versorge zuhause auch noch andere. Auch Kleidung wird kostenlos verteilt, außerdem Hygieneartikel.