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Pauline AngertTroisdorferin in "Alarm für Cobra 11"

Lesezeit 3 Minuten

Pauline Angert

Troisdorf – An einem Donnerstagabend zur besten Sendezeit versammelt sich eine Gruppe vor dem Fernseher, um „Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“ zu schauen. Doch Hauptdarsteller Tom Beck ist diesmal nicht Grund für das Public Viewing: Versammelt haben sich Familie und Freunde von Pauline Angert aus Troisdorf, um ihren großen Auftritt in der RTL-Serie mitzuverfolgen. Pauline spielt die Episodenhauptrolle Heike-Maria. Sie verkörpert die Tochter der Staatsanwältin, die gerade ein Praktikum bei der Polizei macht.

Ihren ersten Auftritt hatte die heute 18-jährige Pauline Angert schon vor sechs Jahren in einem Werbespot neben Thomas Gottschalk für Haribo. Ein Jahr später entschied sie sich, die privat geführte Schauspielschule „Juniorhouse Köln“ zu besuchen. Dort nimmt sie bis heute Stimmtraining und Sprechunterricht, bereitet sich auf Castings vor, spielt in Theaterstücken mit und probiert sich an Improvisationen. „Ich traue mich dadurch jetzt viel mehr und meine Hemmschwelle ist geringer geworden.“

Gegen eine staatliche Schauspielschule hat sie sich bewusst entschieden. „Die Aufnahmebedingungen sind sehr hart und wenn man es doch geschafft hat, liegt die Durchfallquote bei 80 Prozent. Das ist alles sehr risikoreich und selbst eine abgeschlossene Schauspielausbildung bedeutet alles andere als eine Jobgarantie.“ Zurzeit studiert Pauline Medienwissenschaft und Englisch in Bonn, einfach, weil es sie interessiert. Vielleicht will sie aber auch noch zu Psychologie wechseln.

Seit ungefähr eineinhalb Jahren ist Pauline bei der Agentur „le und la“ unter Vertrag. Ihre Agentin hat sie für die Rolle der Heike-Maria bei „Cobra 11“ vorgeschlagen. Im November 2012 wurde sie zum Casting eingeladen, im Januar wurde gedreht.

„Einen typischen Drehtag gibt es nicht. Mal ist man fünf Stunden am Set, manchmal dann aber auch zwölf.“ An solchen Tagen übt sie sich in Geduld. Nachdem Maske und Kostüm fertig sind, müssen erst einmal alle ans Set für eine Stellprobe wegen der Kameraeinstellungen. Anschließend wartet sie dann auf ihren Einsatz.

In der Folge „Vergeltung“, die Familie und Freunde gespannt am Fernseher verfolgen, spielt Pauline die Tochter der Staatsanwältin. Sie macht gerade ein Praktikum bei der Polizei, als der Vater eines getöteten Mädchens sich an allen rächen will, die am Prozess beteiligt waren. Er entführt deren Kinder, schleppt sie in einen unterirdischen Gang und versucht schließlich, sie zu ertränken. „Niemand hat uns vorher gesagt, dass Wasser in den Tank gelassen wird, um es so authentisch wie möglich wirken zu lassen“, berichtet Pauline. „Wir haben uns alle mega-erschrocken.“ Der Dreh für die Wasserszene hat acht oder neun Stunden gedauert, aber alle hatten Latex-Neoprenanzüge und zwei Schichten Kleidung an.

Verfolgungsszenen spielen dürfen die Schauspieler bei Cobra 11 nicht selber. Auch Pauline hatte eine Stuntwoman. „Bei der Ausstrahlung habe ich überhaupt nicht gemerkt, dass ich das ja gar nicht bin.“ Nach zwölf Drehtagen war die Folge abgedreht. Einige Wochen später muss Pauline zur Nachsynchronisation ins Tonstudio. Szenen, in denen viele Hintergrundgeräusche sind, müssen noch mal gesprochen werden.

„Ich bin sehr selbstkritisch. Wenn ich mich im Fernseher sehe, frage ich mich immer »wieso hast du das nicht anders gemacht?« oder »wieso stehen deine Haare so komisch ab?«.“ Bei solchen Sendungen könne sie sich wenigstens auf die Konfrontation mit ihrem eigenen Abbild vorbereiten. Aber bei Werbung wisse man nie, wann man sich selber sieht. „Bei dem RTL-Werbespot kam das immer so überraschend.“

Vor einigen Tagen lief die Komödie „Kückückskind“ mit Pauline als Nebenrolle im ZDF. Pauline wurde für die Rolle nicht gecastet, sondern direkt in den Osterferien zum Dreh eingeladen.

Ihre Traumrolle? „Etwas Böses!“ Doch das kann sie sich nicht aussuchen, weil sie meistens von der Agentur vorgeschlagen wird. Bei Nachmittagssendungen wie „Mitten im Leben“ würde sie nie mitmachen. „Echt schade, dass sich jeder Schauspieler nennen kann. Ich würde nie sagen, dass ich eine Schauspielerin bin!“