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Rotes Kreuz Troisdorf„Freiwillige Sanitätskolonne“ machte vor 100 Jahren den Anfang

Lesezeit 3 Minuten
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Das Team im Jubiläumsjahr: Teil der Helfer plus zwei Einsatzfahrzeuge vor der Einsatzzentrale an der Teutonenstraße in Sieglar.

Troisdorf – Im Schaufenster des ehemaligen Schuhgeschäfts Polster in der Troisdorfer Innenstadt fällt derzeit eine kleine Ausstellung auf. Das Deutsche Rote Kreuz präsentiert dort mit Schaufensterpuppen, die aktuelle Einsatzkleidung tragen, aber auch viele alte Stücke wie die Kleidung einer Schwesternhelferin von 1949, eine Sanitätstasche von 1942, ein Bergetuch, ein altes Schild vom „Vaterländischen-Frauenverein vom Roten Kreuz“ oder eine alte Sammelbüchse.

Aktive hoffen auf eine Feier im Herbst

Hintergrund der Ausstellung ist das 100-jährige Bestehen der Ortsgruppe Troisdorf, das eigentlich in diesem Jahr hätte groß gefeiert werden sollen. Geplant waren die obligatorischen Infostände auf dem Sieglarer Ochsenfest, aber auch auf dem Kölner Platz und auf dem Familienfest wollte das Troisdorfer DRK sein Jubiläum feiern. Coronabedingt reduziert sich die Jubiläumsfeierlichkeiten auf das Schaufenster.

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Dieter Gattinger (links) und Kurt Wildemann vor dem Geschäft in der Troisdorfer Fußgängerzone, wo das DRK sein Jubiläum mit einer Ausstellung feiert. 

„Wir hoffen natürlich, dass wir im zweiten Halbjahr oder im Herbst uns der Öffentlichkeit nochmals präsentieren können“, so Pressesprecher Kurt Wildemann, der gemeinsam mit DRK-Mitglied Dieter Gattinger die Exponate zusammengetragen hat. Die Geschichte des Troisdorfer DRK ist erst kürzlich in einem längeren Beitrag des Heimat- und Geschichtsvereins im Troisdorfer Jahresheft dargestellt worden.

Der Ortsverein

Im Vorstand des DRK in Troisdorf sind aktiv: Vorsitzender Rudolf Mrosek, Stellvertreterin Inge Laubenberger, Stellvertreter Harald Morsbach, Schatzmeister Helmut Weinrauch, Bereitschaftsleiter Thomas Meierhoff, Beisitzer Kurt Wildemann und Jens Mrosek, Schriftführerin Stefanie Berger, Leiter Jugendrotkreuz Fabio LaPorta, Arbeitskreis Krankenhaushilfe Inge Laubenberger, Bereitschaftsarzt Harald Morsbach. (que)

www.drk-troisdorf.de

Begonnen hat alles 1921, als die Belegschaftsangehörigen der Firma Klöckner-Mannstaedt die „Freiwillige Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Troisdorf“ gründeten. Am 7. Januar trafen sich 25 Kameraden im Hotel Kronprinz zur Gründerversammlung. Bei der kommunalen Neugliederung im Jahr 1969 mussten die Ortsgruppen Troisdorf und Sieglar zusammengeschlossen werden.„Das war ein kleiner Kampf“, berichtet Wildemann von den Streitereien der Ortsvereine. Erst Ende 1971 war der Zusammenschluss vollzogen.

Heute befindet sich die Einsatzzentrale des DRK Troisdorf an der Sieglarer Teutonenstraße. In der Halle gibt es vier Fahrzeuge, zudem sind zwei Fahrzeuge der Rettungshundestaffel des Kreises dort untergebracht. Der Ortsverein besteht aus 85 aktiven Helfern. Inklusive des Jugendrotkreuzes sind 112 Ehrenamtler für das DRK Troisdorf unterwegs.

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Aus den Anfangstagen: 1921 wurde die Ortsgruppe als „Sanitätskolonne“ gegründet.

Wer sich für eine Mitgliedschaft entscheidet, zahlt keine Beiträge und erhält nach einer gewissen Zeit eine komplette Ausrüstung, die laut Wildemann zwischen 350 und 400 Euro kostet. „Wir finanzieren uns aus Spenden und den zahlreichen Einsätzen bei Konzerten, Karneval, Sport-Events oder andere Großveranstaltungen in und um die Troisdorfer Stadthalle“, zählt der Pressesprecher auf. „Die fallen seit Corona leider alle weg. Wir haben erhebliche finanzielle Einbußen.“

Mitglieder treffen sich jetzt online

Allerdings haben die DRKler aus Troisdorf sich nicht hängen lassen. Die eigentlich längst vorgesehene Anschaffung eines multiflexiblen Fahrzeugs wurde lediglich verschoben und soll bald nachgeholt werden. Und auch die Mitglieder haben dank Corona sich technisch umgestellt und treffen sich mittlerweile regelmäßig online. „Seit August 2020 sind wir im regen Austausch. Meist nehmen zirka 15 Personen an den Konferenzen teil. Es gibt Referate und der technische Dienst stellt Neuerungen mit Videos vor“, erzählt Wildemann weiter.

Gerade in den heutigen schwierigen Zeiten sei man permanent auf der Suche nach neuen Ehrenamtlern. Wildemann: „Wer bei uns mitmacht, der muss lediglich Freizeit investieren.“