Badeunfälle am Rotter SeeStadt führt Aufsicht ein – Schwimmverbot außerhalb der Zone
Troisdorf – Die Stadt Troisdorf wird am Rotter See eine Badeaufsicht einrichten. Von Freitag bis Sonntag sollen an den kommenden Sommerwochenenden Vertreter der DLRG und der DRK Wasserwacht für mehr Sicherheit sorgen. Haben die Retter ausreichend Freiwillige zur Verfügung, könnte eine Aufsicht auch an heißen Tagen unter der Woche Dienst tun. Ihre Präsenz wird eine Flagge anzeigen.
Das ist das Ergebnis der Beratungen am Runden Tisch, zu dem Bürgermeister Alexander Biber als Reaktion auf zwei tödliche Badeunfälle in den vergangenen Wochen eingeladen hatte. Einer gewerblichen Nutzung des Gewässers erteilten die Teilnehmer eine Absage.
„Wir werden das kurzfristig umsetzen“, erklärte Biber; noch vor den Sommerferien soll die Badeaufsicht am „Strand“ etabliert werden. Zunächst provisorisch werden dafür ein Turm oder ein großer Überseecontainer aufgestellt, hier könnte auch Material lagern. Aus einer gewissen Höhe bekommen die drei Retter je Schicht die nötige Übersicht über die Wasserfläche.
Zumindest über einen Teil des Sees, der mit einer Bojengrenze markiert wird: Etwa in der Mitte der ehemaligen Kiesgrube wird die Markierung von der Nordspitze bis zur Spitze der Halbinsel reichen und von dort zurück zum westlichen Ufer.
Rotter See: Badeaufsicht für den gesamten See sei nicht zu stemmen
Rechtliche Konsequenzen und Haftungsfragen für die „Badezone“ müssten noch geklärt werden, hieß es. Außerhalb der Markierung soll das Baden in Zukunft verboten sein. Für den gesamten See sei eine Aufsicht nicht zu stemmen, erklärte der Bürgermeister; schließlich sei der „kaum einsehbar“.
Schon am Freitag trat eine neue Allgemeinverfügung der Stadt Troisdorf in Kraft, die den Konsum von Alkohol und das Mitbringen von Flaschen und Gläsern bis zum 30. September untersagt. Müllberge waren in der Vergangenheit ein Ärgernis, Glassplitter eine Gefahr für andere Besucher und Einsatzkräfte. Und nicht zuletzt war bei Badeunfällen häufig auch Alkohol im Spiel.
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Zukunftsmusik ist der mögliche Einsatz einer Rettungsdrohne am See. Der in Spich ansässige Entwickler kündigte an, der Stadt eine solche Drohne zur Verfügung zu stellen. Schwebend über dem Wasser soll sie die Suche von Rettungskräften nach einem Verunglückten erheblich beschleunigen.
Badeaufsicht, Drohne und Warnhinweise in vielen Sprachen könnten den Besuchern des Naherholungsgebiets eine Selbstverantwortung nicht abnehmen, betonte Bürgermeister Biber. Es steige damit aber die Wahrscheinlichkeit, „dass wir nicht nur Tote bergen, sondern Leben retten“.