RSAGDie Lastwagen werden gegen toten Winkel aufgerüstet
Troisdorf – Beim Abbiegen von der Bonner Straße in Sankt Augustin überfuhr ein Lastwagenfahrer eine Radfahrerin, weil er sie im toten Winkel nicht sah. Die Frau starb an den Folgen des Unfalls. Das war im Jahr 2016. „Zum Glück gab es mit unseren Fahrzeugen noch nicht solch einen schweren Unfall“, sagt Joachim Schölzel, Pressesprecher der Rhein-Sieg-Abfallwirtschaftsgesellschaft (RSAG). Damit dies so bleibt, werden jetzt alle Lastwagen mit Abbiegeassistenten ausgerüstet.
Bei Neuwagen serienmäßig
Es sind beachtliche Strecken, die die Lastwagen der RSAG pro Jahr zurücklegen. „Rund 1,2 Millionen Kilometer kommen da zusammen“, sagt Schölzel. Von den 100 Müllfahrzeugen der RSAG sind aktuell 33 mit den Abbiegeassistenten ausgestattet. 67 werden nachgerüstet.
„Mehr als 100 000 Euro haben wir in den vergangenen Monaten bereits in das neue Sicherheitssystem investiert“, betont RSAG-Chefin Ludgera Decking. Alle neuen Lastwagen hätten den Abbiegeassistenten schon serienmäßig. Die Nachrüstung der alten Wagen mit der neuen Technik koste 3000 Euro pro Fahrzeug. Für einen neuen Müllwagen müssten rund 180 000 Euro investiert werden. Der Assistent erkennt automatisch, wenn sich ein Radfahrer rechts vom Fahrzeug aufhält, und löst ein optisches und akustisches Warnsignal aus. So kann der Fahrer rechtzeitig reagieren, wenn er abbiegen will und den Fahrradfahrer neben sich nicht bemerkt hat.
Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) demonstrierte vor Ort, wie das System funktioniert. „Wir fordern Logistik- und Busunternehmen auf, dem Beispiel der RSAG zu folgen und ihre Fahrzeuge nachzurüsten“, sagte Satu Ulvi, die stellvertretende ADFC-Vorsitzende. In Deutschland hätten sich im vergangenen Jahr 38 schwere Radunfälle ereignet, die durch einen Abbiegeassistenten hätten verhindert werden können.