Aktion in Troisdorfer StadtbibliothekKünstlerpaar kreiert gemeinsam ein Wandbild
Troisdorf – Beide stammen aus der Schweiz, haben in Amsterdam studiert, sind 60 Jahre alt, Eltern zweier erwachsener Kinder und leben im niederländischen Egmond aan den Hoef unter einem Dach. Doch sie arbeiten in getrennten Ateliers: er im Ober-, sie im Untergeschoss. „Wir sind sehr verschieden“, sagt Regula Maria Muller. „Er schafft aus dem Chaos heraus, mich inspiriert die Stille.“ Und Moritz Ebinger ergänzt: „Sie arbeitet langsam, ich bin eher schnell.“
Dass das Paar gemeinsam eine Arbeit kreiert, komme so gut wie nie vor. Doch für die Gruppen-Ausstellung „Paarweise“, die am Freitag um 18 Uhr im Kunsthaus Troisdorf eröffnet wird, machten die beiden eine Ausnahme.
Neugier auf Ausstellung „Paarweise“ geweckt
Neugier auf diese Schau mit vier Künstlerpaaren weckten sie mit einem Wandbild, das sie in den vergangenen Tagen in der Troisdorfer Stadtbibliothek schufen; zu sehen dort noch bis zum 28. November.
Ein „Satellit“ des Kunsthauses, so dessen Chef Frank Baquet, der das Paar eingeladen hat. Wer zum Bücherausleihen kam, stolperte im Entrée fast über das Künstlerpaar, das drei Tage lang vor Ort arbeitete. Und dort nach eigenem Bekunden das Privileg genoss, abends nach Schließung des Instituts mit den Büchern allein zu sein.
Das könnte Sie auch interessieren:
Schrift und Buchstaben spielen auch in dem Wandbild eine Rolle, und dass Ebinger gewohnt ist, große Formate zu bewältigen, ist ebenfalls spürbar. Acryl- und Aquarellfarbe sowie Tusche trägt er in großzügigen Lineamenten auf. In der aktuellen Arbeit treten sie – passend zum Motto – oft paarweise auf.
Muller dagegen, deren Arbeiten im niederländischen Textilmuseum in Tilburg präsent sind, ist spezialisiert auf Handarbeitstechniken; ihre Stoffe mit feinen Mustern kommen oft aus Japan. Die fotografierten Rosen auf dem Wandgemälde hat Muller mit einer speziellen Technik ausgestanzt, was diesen Applikationen eine besondere Plastizität verleiht. Collage, Zeichnung und Malerei, surreale Elemente und Informel verbinden sich in dieser dynamischen und verspielten Arbeit, die auch Mut zur leeren Fläche zeigt.