3000 Hamster befreitTierschützer halten zusammen – zahlreiche Spenden abgegeben
Troisdorf – Eine große Welle der Hilfsbereitschaft erreichte das Tierheim in Troisdorf, nachdem des Kreisveterinäramt über 3000 Hamster und 200 Vögel wegen eines nicht artgerechten Transportes beschlagnahmt und dort eingewiesen hatte.
Zahlreiche Spenden kamen am Donnerstag im Laufe des Tages an. „Ich hatte früher selber einen Hamster“, berichtet Bianca Hinterkeuser. „Mir ist das Schicksal der Tiere deswegen besonders nahe gegangen.“
Schnell holte sie den alten Käfig aus dem Keller, reinigte ihn noch einmal gründlich, kaufte Futter und fuhr mit ihrer Mutter zum Tierheim.
Mitarbeiterin Dagmar Horst nahm die Spenden gerne in Empfang. Auch Stefan Klein und seine Mitarbeiterin Sarah Bojacki waren gekommen, als sie von dem illegalen Tiertransport gelesen hatten.
Nach dem Gesetz eine Sache
„Einer meiner Kunden ist Samengroßhändler“, berichtet Klein. „Dort konnte ich einige Tüten für den guten Zweck locker machen.“ Hildegard und Andreas Glass luden zusammen mit Joana Zodet ihr Auto bis zum Rand voll.
Spielzeug und Futternäpfe wurden gekauft, auch Streu für die Käfige war dabei. „Wir wollen einfach unbürokratisch helfen.“
Ralf Snyders, Vorsitzender des Tierschutzvereins, bekommt bundesweit Zuspruch. Sogar der Tierschutzbund hat schon angerufen. „Wir möchten die Hamster und Vögel eigentlich nicht an die Händler zurückgeben“, sagt Snyders. „Die landen schnell wieder im Verkauf.“
Der Deutsche Tierschutzbund will die Rhein-Sieg-Tierschützer dabei unterstützen und hat Snyders zugesagt, dass man sich mit dem Kreis in Verbindung setzt. Fest steht allerdings, dass dies nicht einfach wird. Vor dem Gesetz sind Tiere nur eine Sache, die natürlich auch einen Besitzer hat. Der wird zurzeit allerdings noch gesucht.
„Wir sind deswegen in Verbindung mit den Behörden in Belgien“, so die Kreispressestelle. Von dort stammt der Tiertransporter, der auf dem Weg nach Spanien war und mit einer Panne in Siegburg liegenblieb. In der Werkstatt wurden die Tiere entdeckt.
Tierpflegerin Simone Gatz berichtet, dass Dr. Thomas Mann vom Kreisveterinäramt schon im Tierheim war. „Er hat mich darauf hingewiesen, dass wir die Tiere nicht vermitteln dürfen.“ Der Besitzer muss allerdings die Unterbringungskosten der beschlagnahmten Tiere bezahlen. „Pro Hamster sind das drei Euro am Tag“, so Snyders.
Im Verkauf würden Hamster um die fünf Euro gehandelt. Die Händler hätten schnell ein dickes Minusgeschäft gemacht. „Allein 3000 Hamster werden jetzt von uns seit zwei Tagen schon versorgt“, so Snyders.