Ein „Smart City“-Konzept zeigt Perspektiven für die Stadtentwicklung von Troisdorf. Modern, aber menschlich soll die Stadt der Zukunft sein.
Masterplan400 Teilnehmende liefern Ideen für die Stadtentwicklung von Troisdorf
„Menschlich, liebenswert und smart verbunden“ – so stellen sich die Autorinnen und Autoren des „Smart City“-Konzepts die Stadt Troisdorf im Jahr 2030 vor. Unter Mitwirkung von mehr als 1400 Menschen aus der Stadt ist zwischen April 2022 und Januar 2023 dieses Ziel herausgearbeitet worden. So viele nahmen an einer Onlinebefragung teil.
400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit 350 innovativen Ideen
350 Projektideen wurden eingereicht, 400 Teilnehmende zählten die Organisatoren bei der Aktion „Ein Tag als Bürgermeister“. Die Ergebnisse stellten Fabian Wagner und Julia Küker vom Beratungsunternehmen Unity AG vor. Die Beteiligung der Troisdorferinnen und Troisdorfer sei Kern der Strategie gewesen, sagte Projektleiterin Julia Küker im Stadtrat. Technik solle auch in Zukunft „nur da, wo sie den Menschen nützt“ zum Einsatz kommen.
„Realistisch denken“ wollten laut Küker die Teilnehmenden am bisherigen Prozess ebenso wie „innovativ in die Zukunft denken“. In eine möglichst nicht zu weit entfernte Zukunft, stellte sie klar. „Wir wollen schnell Projekte zum Anfassen realisieren.“ Aus der Vielzahl an Ideen wurden zwei sogenannte Fokusprojekte ausgewählt.
Klimaschutz als zentrales Thema bei den Projektbeteiligten
Darunter ist die Digitalisierung von Antragsverfahren im Kontakt mit der Stadtverwaltung, die sich schon in der Umsetzung befindet. Von der Terminvergabe im Rathaus soll auch ein zweites Projekt die Troisdorferinnen und Troisdorfer unabhängig machen, an dem ebenfalls bereits gearbeitet wird: An einem Rathausautomat könne man ähnlich wie an einer Packstation zum Beispiel neue Ausweispapiere abholen.
Ebenfalls in der Umsetzung ist der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Fahrräder und Autos im Handlungsfeld Mobilität. Eine intelligente Parkplatzsteuerung über Sensoren ist indes noch Zukunftsmusik. Das gilt auch für die digitale Erfassung und Darstellung von Freizeitorten wie Spielplätzen, Skateanlagen, Kunstwerken oder Bolzplätzen, angestrebt im Handlungsfeld Leben und Wohnen, und die digitale Schnitzeljagd.
Dem Schutz des Klimas haben die Projektbeteiligten für 2030 den höchsten Stellenwert zugemessen. Unter anderem sollen Daten dabei helfen, möglichst klimagerecht zu handeln. Bis 2025 soll das Projekt „Smart Gardening“ die Stadt grüner machen. „Intelligente Stadtbegrünung“ soll die Luftqualität verbessern und Lärm reduzieren; Grünflächen könnten als gemeinsamer Garten bewirtschaftet werden, die Aktivitäten in einem Klima-Dashboard angezeigt werden.
Startup-Förderung, Energie-Sharing und virtuelle Pflegeberatung sind weitere Innovationen
Um mehr Miteinander geht es auch beim intelligenten Energie-Sharing: Private Anlagen werden so vernetzt, dass die Eigentümer überschüssigen Strom untereinander und unter mehreren Immobilien austauschen können.
Wirtschaft und Tourismus sollen bis 2025 von einer Förderung der Startup-Initiativen profitieren; Besuchern der Stadt könnten sehenswerte Wander- und Fahrradtouren rund um Troisdorf digital an die Hand gegeben werden.
Eine virtuelle Beratung in Sachen Pflege und Unterstützung durch fachkundige Lotsen ist im Feld Soziales und Pflege in der Umsetzung, in den Schulen und in der Stadtbibliothek soll die digitale Entwicklung weiter voranschreiten.