Eine riesige Rauchsäule verursachten 30 Dixi-Klos, die am Sonntag auf einem Lagergelände in Oberlar brannten. Hunderte wählten den Notruf.
Dixi-Klos branntenSpur der Verwüstung nach Großbrand in Troisdorf – Polizei ermittelt
Auch am Tag nach dem Großbrand in Oberlar sind die Schäden auf dem Lagergelände für Baumaterialien noch deutlich sichtbar. Wo tags zuvor noch 30 mobile Toiletten standen, liegt nur noch geschmolzener Kunststoff auf dem Boden. Zaunelemente sind mit Ruß bedeckt, es riecht nach verbranntem Plastik. Weithin sichtbar war am Sonntagabend die Rauchsäule, die über Troisdorf aufstieg. Über die Warn-App Nina wurde eine Gefahrenmeldung an die Bevölkerung verschickt.
Um kurz vor 20 Uhr war die Troisdorfer Feuerwehr zur Landgrafenstraße alarmiert worden. Noch bevor die ersten Kräfte dort eintrafen, gingen mehr als 25 Notrufe in der Leitstelle ein. Aufgrund dessen wurden nur drei Minuten später weitere Einheiten alarmiert.
Schwarze Rauchsäule war viele Kilometer weit sichtbar
Die schwarze Rauchsäule war immens, sie war in Lohmar, Siegburg, Königswinter und Bonn zu sehen. Auf dem Gelände lagern Bauzäune und mobile Toiletten, die in engen Reihen beieinander stehen. Binnen kurzer Zeit stand der ganze Block aus Klo-Häuschen in Brand, Flammen schlugen empor. In der Nähe des Feuers stehen ein zweistöckiges Gebilde aus Wohncontainern und große Säcke mit Kunststoffgranulat.
„Mit einer Riegelstellung und einem Wasserwerfer über die Drehleiter haben wir zunächst ein Übergreifen der Flammen auf die Container verhindert“, sagte Tobias Diepenseifen, Pressesprecher der Troisdorfer Feuerwehr. Das Feuer sprang auch über den Zaun und setzte einen Teil der Böschung in Brand. Die Bahnstrecke zwischen Troisdorf und Bonn-Beuel verläuft nur etwa 50 Meter daneben. Der Zugverkehr lief aber vorerst weiter.
Rund eine halbe Stunde nach dem Erstalarm wurden weitere Einheiten hinzugerufen, die Löschgruppen aus Mitte, Kriegsdorf, Altenrath, Friedrich-Wilhelms-Hütte, Sieglar und Spich waren vor Ort.
350 Anrufe gingen innerhalb einer Stunde bei der Feuerwehr ein
Auch in der Leitstelle gab es viel zu tun: Kreis-Feuerwehrsprecher Peter Kern berichtete von 350 Anrufen innerhalb von einer Stunde. Die Leitstelle ließ sechs weitere Disponenten hinzurufen, sodass insgesamt zehn Führungskräfte die Vielzahl der Anrufe und auch andere Notrufe entgegennehmen konnten.
Über die Warn-App Nina wurden die Anwohnerinnen und Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Die Polizei hatte Mühe, die umliegenden Straßen zu räumen und Schaulustige aufzufordern, hinter die Absperrung zu gehen. Messeinheiten positionierten sich in der Nähe und maßen die Belastung der Atemluft.
Großbrand in Troisdorf: Polizei hat Ermittlungen aufgenommen
Mit zwei Wasserwerfern und zwei Schläuchen brachten die Wehrleute das Feuer unter Kontrolle. Etwa eine halbe Stunde nach Alarm war die Rauchsäule verschwunden, die Nachlöscharbeiten begannen. Feuerwehrleute bespritzten die zerschmolzenen Reste der Toiletten, später setzten sie auch Schaum ein, um die letzten Glutnester zu ersticken. Gegen 23.10 Uhr war der Einsatz beendet.
Niemand war bei dem Großeinsatz verletzt worden. Die Polizei begann noch am Abend mit den Ermittlungen zur Brandursache. Ergebnisse liegen noch keine vor. Mitarbeiter des Kreisumweltamts nahmen Proben des Brandschutts, um die Kontamination des Bodens untersuchen zu können.