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Einmalig im Rhein-Sieg-Kreis Das bietet die neue Sportbox bei Burg Wissem in Troisdorf

Lesezeit 3 Minuten
Eine Sportlerin hat die Sportbox an Burg Wissen geöffnet und sucht sich ein Sportgerät aus.

Wer die Sportbox mittels App geöffnet hat, findet dort eine Auswahl verschiedener Sportgeräte.

Bei der Burg Wissem in Troisdorf steht die erste öffentliche Sportbox im Rhein-Sieg-Kreis. Diese Möglichkeiten bietet sie Sportbegeisterten.

Klappe auf und los geht’s! Egal ob Frisbees, Volleyball oder Seilchenspringen, auf der Grünfläche an der Burg Wissem kann ab jetzt kostenlos Sport getrieben werden. Nachdem die sogenannte Sportbox nun seit fast zwei Jahren dort steht und so mancher Troisdorfer schon meinte, das Stadtbild sei von diesem Betonklotz ruiniert, wurde sie jetzt offiziell eröffnet.

Die ursprüngliche Idee entstand aus dem Corona-Lockdown heraus. „Als Hallensport nicht möglich war, wollten wir den Sport an der frischen Luft umso mehr fördern“, wie Axel Schmidt vom Schul- und Sportamt der Stadt Troisdorf erklärt. Mitfinanziert wird die Aktion vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Bundesinnenministerium.

Die TLG-Kids wwaren die erste, die die die Sportbox nutzen konnten.

Die TLG-Kids waren die ersten, die die die Sportbox nutzen konnten.

Wer sich die Sportgeräte schnappen will, muss sich erst einmal die App herunterladen. Dann mit E-Mail und Telefonnummer registrieren, einen Zeitslot buchen und die Türen gehen auf. Auf vier Schubladen liegen Widerstandsbänder, Faszienrollen, Medizinbälle, Kettle-Bells und vieles mehr bereit. Die Ausstattung geht aber auch über das Athletik-Training hinaus, so ist in der obersten Schublade etwa ein Boule-Spiel zu finden oder das skandinavische Wikinger-Schach, auch als Kubb bekannt. Erstmals genutzt wurden die zahlreichen Sportgeräte von den Kids der Troisdorfer Leichtathletik-Gemeinschaft (TLG). Ausdauer- und Koordinationsübungen waren angesagt.

Erste öffentlich Sportbox auf dem Gebiet des Rhein-Sieg-Kreises

So intuitiv das Angebot auch sein mag, ist doch nicht jeder begeistert. Als ein älterer Herr mit seinem Hund vorbeikommt, merkt er freundlich an: „Ich bin gestern Abend hier vorbeigekommen und wusste nicht, wie es aufgeht.“ Mit einer App, antwortet Schmidt, worauf er dem Mann die Vorgehensweise am Handy genau erklärt. Wenn man kein Smartphone besitze, sei man also chancenlos, entgegnet der Spaziergänger.

In diesem Punkt muss ihm Schmidt recht geben. Der Sportwissenschaftler möchte sich aber dafür einsetzen, dass eine Telefonnummer an der Sportbox angebracht wird, die man bei Unklarheiten oder Problemen anrufen kann. Außerdem müsse es eine Hinweistafel auf der Vorderseite der Box geben, die verrät: „Was steckt in mir?“.

Im Rhein-Sieg-Kreis ist es die erste Sportbox, in Bonn gibt es bereits vier. Der Inhalt des komplett solarbetriebenen Systems sei laut Schmidt auch flexibel austauschbar. Als Bonus gibt es übrigens noch eine Bluetooth-Musikbox, die man nutzen kann, USB-C-Ladekabel mit Stromanschluss inklusive. Also auch das Handy kann dort geladen werden.

Das Praktische: Wenn man weiß, dass man nicht alle Geräte aus der Sportbox benutzen wird, kann man in der App seinen Zeitslot als Gruppentraining freigeben. Das heißt, es können sich noch andere Leute für diesen Zeitraum anmelden. Austoben kann man sich auf dem gesamten 25.000 Quadratmeter großen Gelände, nach einer Stunde müssen die Geräte wieder in der Sportbox landen. Vier Kameras halten ein Auge auf den Inhalt, sodass auch ja nichts wegkommen kann. Falls doch, wird der letzte Nutzer angeschrieben.