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Renovierungsarbeiten laufenDas ist das neue Konzept vom Forsthaus Telegraph in Troisdorf

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Das Fosthaus Telegraph wird renoviert, Thomas Pilger (r.)  und Sohn Julian in der Küche. Sie kochen gerade eine Kürbissuppe mit Cocos.

Küchenchef Thomas Pilger (r.) und Sohn Julian in der Küche. Eine Kürbissuppe mit Cocos für den Heidekönig steht auf dem Herd.

Kleine, aber feine Gerichte sollen in dem frisch renovierten Gastraum serviert werden. Bestellungen geben die Kunden künftig direkt am Tresen auf.

Mit neuem Schwung möchte die Familie Pilger mit ihrem Forsthaus Telegraph im Frühjahr 2025 starten. „Unser Gastraum wird zurzeit komplett renoviert“, so Küchenchef Thomas Pilger. Und das ist nicht zu übersehen. Der Putz ist von den Wänden geschlagen, der Bodenbelag fehlt, Kabel hängen herab. Die runde Decke des Gewölbekellers kann man vom Gastraum aus erkennen. Die edlen Tropfen in den Weinregalen dort unten sind jedoch weiter sicher verwahrt.

Die Holzbalken der im Jahr 1836 erbauten Telegraphenstation werden weiter als sichtbare Elemente zu erkennen sein. Die Familie ist Besitzer der Immobilie, die auf Anordnung von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen gebaut wurde. Eine Kette von 62 optischen Stationen zwischen Berlin und Koblenz sollte damals eine direkte Verbindung vom preußischen Generalstab zum Oberbefehlshaber der Rheinprovinz schaffen. Später zog dort das Forstamt ein.

Im Forsthaus Telegraph in der Wahner Heide in Troisdorf wird eine Reise der Geschmäcker angeboten

„Wir verändern nicht den Raumzuschnitt im Restaurant, allerdings das Konzept“, so Pilger beim Gang über die Baustelle. „Kleine, aber feine Gerichte sollen dort in Zukunft serviert werden.“ Der Besuch im Restaurant könne somit zu einer kleinen Reise der Geschmäcker werden. Pilger, der lange in Frankreich und der Schweiz gekocht hat, ist zuversichtlich, dass er mit diesem Konzept Erfolg haben könnte.

Das Forsthaus Telegraph wird komplett renoviert. Bretter und Leitern stehen überall im Raum herum.

Das Forsthaus Telegraph wird komplett renoviert.

„Die Kunst ist es“, so Pilger, „alle Speisen zum selben Zeitpunkt fertig zu haben. Da kommt es je nach Garzeit auf Sekunden an.“ Er zeigt sich jedoch offen für die Wünsche seiner Gäste. Man müsse schauen, was genau bestellt würde, darauf könne sich das Team in der Küche einstellen. Wer glaubt, dass Pilger nach 36 Jahren in Rente geht, hast sich also getäuscht. Der 62-Jährige möchte mit seinem neuen Konzept die „Weichen für die Zukunft stellen.“

Mit Julien Pilger steht im Forsthaus Telegraph in Troisdorf schon die nächste Generation in der Küche

Unterstützt wird er von seinem Sohn Julien, der im nächsten Jahr seine Ausbildung als Koch beenden wird. Der 24-Jährige war sofort begeistert. „Kleine, feine Leckereien sind auch bei Jugendlichen sehr beliebt.“

„Wir orientieren uns an der feinen, leichten Bistroküche“, so Pilger. Die Jahreszeit und das sich daraus ergebene Angebot der Natur an Zutaten würde berücksichtigt. Die Familie versteht das neue Bistro als zwangloses und legeres Angebot. Savoir-vivre — die Kunst, das Leben zu genießen — nennt sich das in Frankreich. Mehr möchte der Chefkoch zurzeit noch nicht verraten.

Direkt neben dem Forsthaus hat die Waldwirtschaft Heidekönig ihren Platz. Pilgers Ehefrau Marietta Bungartz führt sie. Mit seinen 300 Plätzen hat sich das Gasthaus in letzten Jahren zum beliebten Anlaufpunkt nicht nur für Wanderer in der Wahner Heide entwickelt. Die Öffnungszeiten des neuen Bistros sollen sich an die des Heidekönigs anpassen.

Bestellungen werden in Zukunft im Forsthaus Telegraph von den Kunden am Tresen direkt aufgeben

Bestellungen im neuen Bistro werden künftig am Tresen von den Kunden direkt aufgeben werden. „Das Essen wird aber noch nach wie vor am Tisch serviert“, betont Pilger. Diese Optimierung im Service sei auch mit dem Fehlen von geschulten Restaurantfachkräften begründet. Beratung bei der Auswahl des richtigen Weines gebe es aber „selbstverständlich nach wie vor.“

Thomas Pilgers Ehefrau Marietta Bungartz kümmert sich um den Heidekönig. sie .

Thomas Pilgers Ehefrau Marietta Bungartz kümmert sich um den Heidekönig.

Im Heidekönig genießen die Gäste auch gerne mal Café am Nachmittag. Beliebt seien dazu Streusel- und Käsekuchen. „Die werden von unseren Köchen vor Ort immer frisch gebacken, das schmeckt man. Da kann es schon mal passieren, dass 250 Stück an einem Nachmittag serviert werden“, so Bungartz über die erfreuliche Nachfrage der lokalen Backwaren besonders am Wochenende. Der Heidekönig wird weiterhin ein eigenes Angebot haben, das teilweise durch Speisen des neuen Bistros ergänzt wird.