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Zu hohe KostenFamilie Engels schließt „schweren Herzens“ Hofladen in Troisdorf

Lesezeit 2 Minuten
Ein Mann im grünen Polohemd kniet neben einem Hügelbeet mit Erdbeeren

Karl-Josef Engels hat den Hofladen in Sieglar aufgegeben.

Aufgrund der hohen Betriebskosten habe sich der Hofladen in Troisdorf-Sieglar nicht mehr rentiert. 

Das Bedauern ist groß in Sieglar: Dort hat die Familie Engels vor wenigen Tagen ihren Hofladen geschlossen. „Schweren Herzens“, so teilten die Betreiber mit, müssten sie den Laden aufgeben. Der Hofladen in Niederkassel-Rheidt bleibt dagegen geöffnet.

„Durch die steigenden Kosten sind uns leider die Hände gebunden“, steht auf einer Nachricht an der Ladentür in Sieglar. „Die sind in den letzten eineinhalb Jahren so gestiegen, dass wir da nicht mehr zurechtkommen“, sagte Karl-Josef Engels der Redaktion. 

Wenn uns das gehören würde, wären wir da drin geblieben
Karl-Josef Engels

Vor allem die Energiekosten seien verantwortlich gewesen, aber auch die Miete, die Jahr für Jahr gestiegen sei. „Wenn uns das gehören würde, wären wir da drin geblieben“, sagte Landwirt Engels. So aber sei es zuletzt „ein reines Zuschussgeschäft“ gewesen.

Knapp drei Jahre hatte die Familie Engels den Hofladen in Sieglar betrieben. Eine Herzensangelegenheit sei dabei immer die Betreuung und Versorgung der älteren Kundinnen und Kunden gewesen, betont Karl-Josef Engels.

Ältere Kunden konnten auch Bestellungen abgeben

Bei der Aufstellung der Regale habe man auf den nötigen Platz für den Einkauf mit dem Rollator geachtet. Wer mochte, konnte im Hofladen auch andere Lebensmittel erstehen. Außerdem hielt das Personal aus zwei Vollzeitkräften und drei Minijobbern zum Beispiel Hygieneartikel vor, Putzmittel und Tiefkühlkost.

Auch auf Bestellung wurde gearbeitet; betagte Kunden konnten ihre Einkaufszettel abgeben, „wir haben quasi für die eingekauft“, sagt Engels. „Das fällt nun alles weg.“ Auch für das Personal ist die Schließung ein Einschnitt: Während eine Vollzeitkraft aus Altersgründen ausschied, hat die Familie einer zweiten Angestellten gekündigt. Lediglich die drei Minijobber werden in Rheidt weiterarbeiten.