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Familientag in TroisorfFeuer und Meeresrauschen – Kinder strömen in die Fußgängerzone

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Puppenspieler Ralf Hohmann akzeptierte den von Kindern vorgeschlagenen Namen für seine Hula-Püppi.

Troisdorf – Mit einem wärmeren Sonntag wurden Organisatoren, Aussteller und Gäste für den kühl-nassen Samstag des zweitägigen Familienfestes entschädigt. Schnell füllte sich gegen Mittag die Fußgängerzone. Der Sieglarer Michael Webels hatte sich mit Ehefrau Kirsten und den Kindern Pepe (2) und Frieda (6) bewusst den Sonntag freigehalten und wurde mit seiner Familie dem Veranstaltungstitel gerecht. Die Feuerwehr war ihr erster Anlaufpunkt, der vor allem Pepe begeisterte. Er hätte „am liebsten den ganzen Tag im Feuerwehrauto verbracht“, erzählte sein Vater.

Maggy Ziegler als Märchenerzählerin Griseldis begeisterte die Kinder mit alten Märchen.

Jede Troisdorfer Einheit habe sich eines Themas angenommen, sagte Wehrleiter Stefan Gandelau, der mit seinen Führungskräften Flagge zeigte. So demonstrierten Bergheimer Wehrleute, wie im Einsatzfall Fenster und Türen geöffnet werden, ohne dass sie Schaden nehmen. Die Kriegsdorfer veranschaulichten das gefährliche „Durchzünden“ eines Feuers, bei der Löschgruppe Sieglar durften die Besucher in Uniformen schlüpfen. Großes Interesse weckten die Geschicklichkeitsspiele und die Ausstellung der Einsatzfahrzeuge.

Spanischer Elternverein bietet Essen von der iberischen Halbinsel

Ein Renner bei den Kindern war Puppenspieler Ralf Hohmann, der am Minitheater seine sympathischen Figuren und Bühnenbilder zeigte. So tanzte etwa das Hula-Püppchen - den Namen hatten die Troisdorfer Pänz vergeben – zum Meeresrauschen vor einem weißen Sandstrand. Die Kleinen waren auch bestens bei Märchenerzählerin Griseldis aufgehoben. Hinter dem Künstlernamen steckte die stellvertretende Vorsitzende des Troisdorfer Literatur-Cafés, Maggy Ziegler. 165 Märchen habe sie in ihrem geistigen Fundus, darunter auch keltische und asiatische. Für den Familientag hatte sie sich indes für deutsche Märchen á la Grimm verschrieben. Wenngleich sie diese in der „alten“ Sprache, also „etwas schwülstigeren Sätzen“ erzählte. „Die Kinder verstehen das sehr gut und sind fasziniert“, so Maggy Ziegler.

Freies Busfahren

Erstmals boten Stadt und RSVG die kostenlose Busnutzung beim Familienfest an. Doch das hatte sich anscheinend nicht herumgesprochen. Die meisten Befragten waren im Besitz eines Tickets, das sie auch den Fahrern brav vorzeigten, die sie dann über das Angebot aufklärten.

Passagier Armando Dakos, ebenfalls Ticket-Inhaber, fand das Angebot „super“. Für Kinder sollte so etwas immer gelten: „Das wäre eine hervorragende soziale Maßnahme und würde das Problem der Ausgrenzung verbessern“. (loi)

Der Spanische Elternverein bot Speisen von der iberischen Halbinsel an, wie Empanadas oder die Fleischbällchen Muslitos. 70 Mitglieder zählt der Verein derzeit, der in den 70ern von Gastarbeitern gegründet wurde, berichtete Vorsitzender Roberto Bodelo. Jetzt standen deren Kinder hinter dem Tresen und warben für die Köstlichkeiten. Er habe mindestens so viel Wissen über Bienen weitergegeben wie er Honig verkaufte, sagte Detlef Schäfer von der Imkerei Rosenau. „Das ist mein Tag“ antwortete Gitti Kazazi von der Boutique Chelsea auf die Frage, wie denn die Geschäfte laufen am verkaufsoffenen Sonntag. Damit meinte sie aber den Muttertag, den sie arbeitend verbrachte. Der Umsatz indes sei nicht mehr so gut wie früher.