„Troisdorf hilft“Troisdorfer reagiert auf einen Hilferuf und gründet eine Initiative
Troisdorf – Der Ursprung der Initiative „Troisdorf hilft“ war ein Aufruf einer Hilfsbedürftigen aus Braunschweig im Januar in den sozialen Medien. „Es war erst Mitte des Monats, und die Mutter von drei Kindern fragte im Internet nach abgelaufenen Lebensmitteln“, berichtet Kadir Sucuoglu (41) von den Anfängen und wie erschrocken er damals über dieses Schicksal war. „Ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen und wollte ihr 100 Euro überweisen.“
Doch dann hatte er eine andere Idee. Er machte einen Screenshot und leitete das Schicksal der jungen Mutter in seinem privaten Account weiter. Mit dieser Reaktion hatte er dann nicht gerechnet: Sein Aufruf führte dazu, dass zahlreiche Freunde und Bekannte Lebensmittel spendeten. Schnell hatte Sucuoglu drei Umzugskartons zusammen, die er der Hilfsbedürftigen nach Braunschweig schickte. Das Netzwerk „Troisdorf hilft“ war damit geboren.
Sucuoglu will einen Verein gründen
In der Folgezeit wuchs das Team an Unterstützern und Helfern stetig an. Sucuoglu, der mit seiner Frau und dem achtjährigen Sohn in seiner Geburtsstadt Troisdorf wohnt, sammelt unbürokratisch Hilfsmittel und unterstützt Menschen bei Problemen des alltäglichen Lebens. Mittlerweile hat er sechs Mitstreiterinnen und Mitstreiter, mit denen er in naher Zukunft einen Verein gründen will. „Nur dann können wir auch Geldspenden entgegennehmen“, begründet er.
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Eine seiner wichtigsten Unterstützerinnen ist Esther Senol, die im Verein den Posten der 2. Vorsitzenden anstrebt. Die Gruppe „Troisdorf hilft“ hat auf Facebook mittlerweile 2000 Mitglieder, Sucuoglu erreicht bei manchen Posts bis zu 10 000 Menschen.
Warmes Essen für Bedürftige am Sonntag
Anfang November haben sich die Verantwortlichen nun etwas Neues einfallen lassen. Immer sonntags gibt es für Hilfsbedürftige ab 15 Uhr in Troisdorf gegenüber dem Busbahnhof eine Anlaufstelle, die sogenannte Troisdorfer Suppenküche. „Wir geben an einem Sonntag bis zu 40 Essen aus“, berichtet der 41-Jährige, der mittlerweile ein Team von insgesamt 40 Helfern an seiner Seite hat. Der Strom im gespendeten Imbisswagen kommt aus dem Fenster des nahe liegenden Hotels, das auch Kuchen spendet.
Nach dem warmen Essen gibt es für die Hilfsbedürftigen noch Brot und Gebäck, aber auch Hygieneartikel seien stark gefragt, ergänzt Sucuoglu: „Wir haben alles dabei, was man für den täglichen Gebrauch benötigt.“ Noch organisiert er alles aus seinen zwei Garagen, aber ein Lager wird dringend gesucht.