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Das kleinste Hotel der StadtHundehotel mit Tagesstätte in Troisdorf eröffnet

Lesezeit 3 Minuten
Hanna Bergermann und Lars Schulze-Olden in einem Zimmer ihres Hundehotels. Drei Hunde lassen sich von ihnen streicheln. Ein vierter Hund sitzt auf einem Bett im Hintergrund.

Hanna Bergermann und Lars Schulze-Olden haben in Troisdorf ein Hundehotel eröffnet.

Ein Pärchen hat sich in Troisdorf einen Lebenstraum erfüllt und ein Hundehotel eröffnet.

Es dürfte das kleinste Hotel der Stadt sein: Im alten Forsthaus an der Taubengasse haben Hanna Bergermann und Lars Schulze-Olden ein „Hundehotel“ eröffnet. Seit Anfang Januar empfangen sie hier ihre vierbeinigen Gäste, die entweder die Hundetagesstätte „HuTa“ besuchen oder auch längere Zeit hier bleiben, wenn ihre Herrchen und Frauchen verreisen.

„Das ist seit Jahren unser Traum gewesen“, erzählen die zwei, 30 und 40 Jahre alt, bei einem Besuch. „Hunde sind unsere Leidenschaft.“ Auch beruflich hat das Paar schon lange mit den Vierbeinern zu tun, beide haben in Hundeschulen und -tagesstätten gearbeitet. Mit „Hanna und Hunde“ war Bergermann bereits selbstständig. Lars Schulze-Olden hatte einen Gassiservice. Seit 2015 sind sie beide auch zertifizierte Hundetrainer.

Fast zehn Jahre gingen der Verwirklichung des gemeinsamen Traums voraus. Bei der Arbeit kreuzten sich die Wege der zwei, die ein Paar wurden und fortan gemeinsam ihren Traum verfolgten. „24/7 mit den Hunden zusammen zu sein, das muss alles gut passen“, sagt Hanna Bergermann. Um 9 Uhr kommen die „Tagesgäste“. Viele der Hundebesitzer sind Stammkunden, die zuvor schon die anderen Dienste der beiden in Anspruch nahmen. „Wir haben die besten Kunden der Welt“, auf deren Unterstützung sei auch während des Umbaus Verlass gewesen, erzählt Hanna Bergermann.

Hundehotel Troisdorf: Neue Gäste kommen erstmal zum Schnuppern

Der Empfangsraum unterscheidet sich kaum von dem einer Tagesstätte für Kinder: Wo sonst die Jacken hängen und die Hausschuhe auf die kleinen Besucher warten, finden hier, in der ehemaligen Schlachtkammer, Leinen und Hundemäntel ihren Platz. An der Wand erinnern historische Fotos an berühmte Hunde. Schnuppertage für neue Interessenten beginnen um 10 Uhr. Zunächst an der Leine lernen sie das Rudel kennen.

EIne blonde Frau hängt Hundemäntel und Leinen an einer Garderobe auf.

Im Empfangsraum finden Leinen und Hundemäntel ihren Platz.

Zu diesem Rudel gehören auch Hanna und Lars. „Wir sind die ganze Zeit bei den Hunden, einer von uns ist immer dabei“, sagt Hanna Bergermann. Dann zeige sich auch schnell, welches Naturell das Tier mitbringe. „Der eine ist ganz ruhig, der andere sehr impulsiv und muss erst lernen, wie man sich verhält“. Ein solches Tier „sollte vielleicht anfangs öfter kommen“.

Sorgen um ständigen Lärm durch bellende Hunde müsse sich niemand machen, beteuert das Paar. „Wir müssen schon aufpassen, dass wir keinen stören“, umso mehr achten sie auf „harmonisches Zusammenleben“ der Vierbeiner, Zwingerhaltung gibt es nicht. „Hier ist Ruhe.“

Manche Hunde im Hundehotel Troisdorf leiden unter Heimweh

Weinende Kinder machen manchem Eltern den Abschied an Eingang zur Kindergartengruppe schwer. Gibt es das auch bei tierischen Gästen? „Wenn einer nicht bleiben will“ kümmern sie sich besonders intensiv um das Tier. „Hunde mit Heimweh dürfen auch mit hochkommen“ in die Privaträume des Paares. Vor mehrtägigen Aufenthalten ist eine Probenacht ohnehin obligatorisch; Hunde, die während eines Pensionsaufenthaltes erkranken, müssen abgeholt werden.

„Ein sehr steiniger Weg“ liegt hinter dem Paar, „es war sehr viel harte Arbeit“. Vor zwei Jahren hatten der Sankt Augustiner und seine Partnerin aus Rösrath das alte Forsthaus an der Taubengasse aus Bundesbesitz gekauft. Alles haben sie selbst gemacht, jede Fliese hat Lars Schulze-Olden selbst verlegt.

Endlich haben auch Hannas Eltern den Dachboden und die Garage wieder frei. Jahrelang haten sie dort Möbel eingestellt, die sie für ihr Hundepensionsprojekt sammelten. Ob sie jetzt nicht erst einmal urlaubsreif sind? „Wir haben doch immer Urlaub“, lacht Hanna Bergermann. „Was besseres kann man sich gar nicht vorstellen.“