AboAbonnieren

Festnahme in TroisdorfFrau legt vermutlich im Keller unter ihrer Wohnung selber Feuer

Lesezeit 2 Minuten
Polizisten halten eine Frau fest, die sich auf den Boden geworfen hat.

Die Polizei nahm eine Bewohnerin vorläufig fest, die nach Ende der Löscharbeiten zurückkehrte.

Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen. Doch dann spitzte sich die Situation zu, als die Bewohnerin mit ihrem großen Hund zurückkehrte.

Zu einem Kellerbrand wurde die Troisdorfer Feuerwehr am späten Sonntagnachmittag alarmiert. Als das erste Fahrzeug nur wenige Minuten später eintraf, bestätigte sich die erste Meldung. Aus einem Kellerfenster drang dichter Rauch, auch Feuerschein sei erkennbar gewesen, berichtete Einsatzleiter Lars Gödel. Während einige Feuerwehrleute die Löscharbeiten vorbereiteten, holten andere die Bewohner des Mehrfamilienhauses an der Siemens-Martin-Straße heraus.

Aus der Hochparterre-Wohnung direkt über dem Brandherd kam ihnen eine Frau mit einem großen, schwarzen Hund entgegen. Die ging nach draußen, entzog sich aber der Betreuung. Es blieb keine Zeit, sich weiter um sie zu kümmern. Den Wehrleuten gelang es, durch einen Rauchvorhang zu verhindern, dass der Qualm ins Treppenhaus zog.

Im Untergeschoss hatte es in einem Kellerverschlag gebrannt

Ein Trupp unter Atemschutz ging hinunter und konnte die Flammen schnell löschen. Gebrannt hatte es in einem der Kellerverschläge. Die Entlüftung mit einem Hochdruckgerät dauerte einige Zeit, weil das Untergschoss verwinkelt ist. Während die Einsatzkräfte zurückbauten, kehrte die Bewohnerin mit ihrer Hündin zurück.

Sie wollte sich an einem Feuerwehrmann vorbei drängeln, der Polizisten zu Hilfe rief. Sie zeigte sich unkooperativ und ließ schließlich das Tier von der Leine, scheuchte es auf und drohte damit, es auf die Beamten zu hetzen. Mehrfach rief sie laut: „Erschießt sie doch!“ Derweil blieb Hündin Luna ruhig, ließ sich aber außer von der Frau nicht an die Leine legen. Die Polizisten nahmen der Frau daher die zwischenzeitlich angelegten Handschellen ab.

Aus einem Fenster zieht sich eine schwarze Färbung nach oben.

Deutlich ist an einem Kellerfenster die schwarze Rußfahne zu erkennen.

Sie band Luna an einen Baum, von dem sich das Tier sich aber wieder losmachte. Diensthundeführer der Polizei kamen zur Siemens-Martin-Straße. Aber auch sie konnten das Tier nicht erreichen, das nur auf die Frau hörte, ansonsten aber durchgängig friedlich blieb, selbst als es von ihr getreten wurde. Das Ordnungsamt kam dazu sowie weitere Polizeikräfte.

Die Feuerwehr brachte eine große Tierbox mit einer Fangschlinge, schließlich gelang es mit Unterstützung der Frau, Luna in die Wohnung zu locken. Dort konnte sie im geschützten Rahmen eingefangen und in die Box geschoben werden. Darin wurde der Hund zum Tierheim gebracht. Die Bewohnerin selbst war offensichtlich in einer psychischen Ausnahmesituation. Schon am Abend zuvor hatte es nach Informationen dieser Zeitung wegen Beziehungsstreitigkeiten einen Polizeieinsatz an dieser Adresse gegeben.

Ein Feuerwehrmann mit Atemschutzgerät klettert auf eine Leiter.

Feuerwehrleute kontrollieren eine Wohnung von außen über eine Steckleiter.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Geprüft wird unter anderem, ob die Frau den Brand selbst gelegt hat. Entsprechende Äußerungen hatte sie auf der Straße gemacht. Sie kam in Gewahrsam. Die anderen Bewohner konnten in ihre Wohnungen zurückkehren. Insgesamt waren 42 Frauen und Männer der Feuerwehr im Einsatz, dazu kamen ein Dutzend Polizistinnen und Polizisten.