Gut 50 Aussteller bevölkerten das Areal in und vor der Burg Wissem in Troisdorf.
Herbstmarkt an Burg WissemRegionale Erzeuger begeistern in Troisdorf
Gelb, fluffig und nicht mal faustgroß – frisch geschlüpfte Küken waren die heimlichen Stars beim Erntedankfest auf der Burg Wissem. Der Geflügelhof Wirtz aus Niederkassel hatte eigens eine Brutstation mitgebracht. Vor allem die jüngsten Besucher des Herbstfestes beobachteten fasziniert, wie sich der Hühnernachwuchs mühsam durch die Eierschale kämpfte, um sich anschließend unter einer Wärmelampe von den anstrengenden ersten Schritten ins Leben zu erholen – offensichtlich für viele Familien der Höhepunkt des Herbstausflugs. Entsprechend umlagert war der Stand direkt vor dem Bilderbuchmuseum.
Gut zehntausend Hühner werden auf dem großen Freigelände des Hofes in Rheidt gehalten, erzählte Landwirtin Astrid Telohe, vermarktet werden die Eier und das Fleisch über den eigenen Hofladen und die Supermärkte der Region. Dazu kommen noch Puten und Gänse, deren Lebenserwartung sich angesichts der nahen Martins-Saison rapide dem Ende zuneigt. Bis zum unvermeidlichen Besuch des Schlachters soll es den Tieren aber gut gehen, findet die Unternehmerin: „Wenn wir eine bestimmte Qualität unserer Produkte haben wollen, müssen wir bestmögliche Bedingungen bieten.“ Dazu gehört auch die Übernachtung im sicheren Stall, denn auch die Füchse in Niederkassel wissen frisches Geflügel zu schätzen.
Herbstmarkt in Troisdorf: Gut 50 Aussteller bevölkerten das Areal im und vor der Burg Wissem
Gut 50 Aussteller bevölkerten das Areal im und vor der Burg Wissem, darunter viele vertraute Gesichter aus den Vorjahren. Kulinarisch reichte die Bandbreite von edlen Ölen, Senf, Craft Beer und Gebäck, dazu gab es ein umfangreiches Sortiment vom Kunsthandwerk für Heim und Garten. In der Luft lag der Duft von frisch gebackenen Apfelpfannkuchen und die Tische der Gastronomiebetriebe waren durchgängig gut gefüllt.
Die Initiative „Together behindert - Na und!“ verkaufte Waffeln, um die Kasse des noch in Gründung befindlichen Vereins zu füllen: „Uns geht es um ein wirkliches Miteinander von behinderten und nicht-behinderten Menschen“, betonte einer der Initiatoren. Auf die Kinder warteten ein historisches Karussell und eine Puppenbühne, als Walking Act sorgte der Marionetten-Spieler Sergio immer wieder für Menschenaufläufe.
Schlechte Nachrichten gab es allerdings für die Freunde des „Troisdorfer Hörnchen“. Diese spezielle Kartoffelsorte hatte die sehr feuchte Phase der Saison nicht überstanden, bedauerte Christian Lohmar, der seit 40 Jahren seine Erdäpfel auf Troisdorfer Äckern zieht. Natürlich hatte der Kartoffelerzeuger noch zahlreiche Alternativen mitgebracht. Zum Beispiel die traditionelle französische Sorte mit dem wenig verkaufsfördernden Namen „La Ratte“: Klein, krumm und ausgesprochen lecker sei die 1864 erstmals erwähnte Art, schwärmte Lohmar: „Sie sind ideal als Pell- oder Bratkartoffeln.“
Nachhaltigkeit war auch das große Thema beim Engelshof aus Niederkassel, der auch die Ernte von Streuobstwiesen im Sortiment hatte. Hier erwies sich zum Verkosten angebotenen Äpfel als Publikumsmagnet.