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Mit FörderhilfeSo läuft die Sanierung der denkmalgeschützen Villa Langen in Troisdorf

Lesezeit 3 Minuten
Die Villa Langen im Troisdorfer Kasinoviertel prunkt mit Deckengemälden.

Die Villa Langen im Troisdorfer Kasinoviertel prunkt mit Deckengemälden.

Die denkmalgeschützte Villa Langen wird mit Förderhilfe saniert. Für die Eigentümer bleibt es eine Herausforderung.

Als Sven Riedel und seine Frau im Jahr 2019 zum ersten Mal in die Villa Langen kamen, mussten sie nicht lange überlegen: Hier wollten sie wohnen und – falls die weitere Besichtigung nicht noch große Hürden aufzeigen würde – die zum Verkauf stehende Wohnung erwerben.

Kein Wunder, ist doch schon das Treppenhaus der Villa an der Louis-Mannstaedt-Straße ein Traum in Stein und Farbe. 1860 errichtet, bietet die ehemalige Fabrikantenvilla bis heute einen repräsentativen Eingang und außergewöhnlich gut erhaltene Wandmalereien über einer Marmortreppe. Doch so viel Pracht hat auch für die heutigen Bewohner ihren Preis: Die notwendige Sanierung kostet viel Geld.

Sven Riedel und seine Frau wohnen seit 2019 in der Villa.

Sven Riedel und seine Frau wohnen seit 2019 in der Villa.

Im Mai 2021 gewährte das Land 120.000 Euro Förderung, eine Spende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz über 50.000 Euro nimmt den sechs Eigentümern, für die Riedel ehrenamtlich die Hausverwaltung übernommen hat, einen weiteren Teil der finanziellen Last ab. Denn ebenso viel Geld werde wohl allein für die Restaurierung der Malereien fällig, kalkuliert Sven Riedel nach Gesprächen mit der Restauratorin: „Sie macht auf und schaut, was man an Putz erhalten kann.“

Dann würden Lücken in den Malereien wieder geschlossen. „Viele offene Fragen“ gebe es, auch hier erweise sich das denkmalgeschützte Haus immer wieder als „Wundertüte“ voller Überraschungen. Deutlich zu sehen ist ein tiefer und breiter Setzriss in der Wand – genau dort, wo eine Etage tiefer der Keller endet. „Der zieht sich durch das ganze Haus“, berichtet der 34-Jährige, der Riss mache nach einer Sanierung in den oberen Etagen aber keine Probleme.

Das Gebäude ist denkmalgeschützt.

Das Gebäude ist denkmalgeschützt.

Anders die Lage am Turm, der auf jeder Etage einen 50 Quadratmeter großen Raum bietet. „Wirklich dringend“ war die zuletzt erfolgte Sanierung des Mauerwerks, im Keller ließen sich die Steine teilweise schon mit den Händen aus der etwa 70 Zentimeter dicken Mauer ziehen. Mit den alten Ziegeln wurde wieder aufgebaut. „Sonst wäre der in fünf Jahren einsturzgefährdet gewesen.“

In der Vergangenheit errichtete Betonstützen hätten nichts genutzt. Rund 70.000 Euro haben in den vergangenen zwei Jahren die sechs Eigentümer-Parteien in die Immobilie gesteckt, für die nun anstehende Sanierung der Fassade und Malereien rechnen Sven Riedel und die anderen Bewohner mit mindestens weiteren 150.000 Euro. Dafür soll ein Wasserschaden an der Eingangsfassade beseitigt werden – „das sieht klein aus, macht aber etliche Stunden Arbeit“. Anderswo wurde loser Putz schon beseitigt und muss ersetzt werden.

An der Rückseite des Hauses sind bis heute Kriegsschäden zu erkennen; deutlich sichtbar ist auch, wo ein früherer Besitzer der Villa vor Jahrzehnten die Sanierung abbrach. Tiefe Risse klaffen zwischen Anbauten und dem Haupthaus. Zum Glück, betont Sven Riedel: Da Erweiterungen wie ein Toilettentrakt nicht im Hauptgebäude verankert wurden, ziehen sie jetzt nicht dessen Mauern nach außen. Schließlich soll das Haus auch gestrichen werden, über die Farbe wird es noch Beratungen mit dem Stuckateur und dem Denkmalamt geben: „Da müssen wir uns rantasten.“