Das Theater Liberi, Spezialist für Familienmusicals, gastierte mit seiner Neuproduktion „Schneekönigin – das Musical“ in der Stadthalle.
Gastspiel in der StadthalleSo verzauberte die„ Schneekönigin“ das Publikum in Troisdorf
So manche kleine Schneekönigin stand in Troisdorf vor der Bühne und blickte mit leuchtenden Augen auf das große Vorbild. Das Theater Liberi, Spezialist für Familienmusicals, gastierte mit seiner Neuproduktion „Schneekönigin – das Musical“ in der Regie von Carolin Pommert in der Stadthalle.
Gut 350 Fans waren gekommen. Immerhin galt es, ein Jubiläum zu feiern. Auf der Tournee war es die 100. Aufführung.
Die Schauspieler in der Stadthalle in Troisdorf spielten mehrere Rollen
Gleichwohl zeigte das junge Ensemble – der älteste Akteur ist gerade mal 28 Jahre alt – ausgelassene Spielfreude. Die gut ausgebildeten Schauspielerinnen und Schauspieler mussten gleich in mehrere Rollen schlüpfen, um das Abenteuer von Gerda und Kay in Szene zu setzen. Insbesondere Asya Pritchard als Titelfigur überzeugte, nicht zuletzt durch ihre Zugewandtheit zum Publikum. Außer Franziska Wagner als Gerda ist sie die Einzige, die sich auf ihre Rolle konzentrieren darf.
Kay, gespielt von Falko Mäbert, und Gerda sind beste Freunde. Eines Tages zieht ein Wintersturm über ihrer Stadt auf, während Gerdas Mutter von einer magischen Königin erzählt, der Herrscherin über Eis und Schnee. Kay verschwindet wenig später, die Suche nach ihm beginnt. Und seine Freundin taucht ein in eine geheimnisvolle Welt, die nur so strotzt von witzigen Figuren, etwa den Schlawuzis. Eine merkwürdige Bande nimmt sie in Beschlag, plötzlich bekommt sie unerwartete Hilfe.
Natürlich gibt es ein Happy End: Kay wird aus der eisigen Welt der Schneekönigin gerettet. Gekonnt ist Pritchard nicht nur die Eisige, sondern spielt zudem auch ihre eigene Geschichte, zeigt ihre eigenen Motive. Sie ist, anders als im Originalmärchen des dänischen Autors Hans Christian Andersen, nicht nur die Böse.
„Die Schneekönigin“ in Troisdorf: Die Songs sind alle neu komponiert
Das ist der wohl deutlichste Unterschied der Neuinszenierung, die weit weniger düster ist als das Kunstmärchen von 1844. Singen und tanzen können sie alle, und das zeigen sie mit so viel Lockerheit, dass es eine wahre Wonne ist. Ob Bösewicht oder Heldin, die Akteure strahlen positive Energie aus.
Die eingängigen Songs sind alle neu komponiert, die Kostüme fantasievoll wie die Gestalten im Spiel. Das Bühnenbild mit seinen einfachen Elementen erlaubt den schnellen Auf-, Ab- und Umbau, gibt dennoch Raum für die Fantasie, das eigene Stück im Kopf. Die Zuschauerinnen und Zuschauer, darunter viele Kinder, waren jedenfalls begeistert und dankten mit lang anhaltendem Applaus und stehenden Ovationen.