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AktionstageBank in Troisdorf soll Gewalt an Frauen wiederspiegeln

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Viel Institutionen stehen hinter den Aktionstagen.

Troisdorf – Von der schönen Ansicht sollte man sich nicht täuschen lassen. „Es ist kein Dekoobjekt“, betont die aus Siegburg stammende Künstlerin Martina Clasen vor der bunt bemalten Bank. Wer genauer hinschaut und mit der Hand über das Holz streicht, sieht und spürt in der Tat Löcher und Riefen, tiefe Kerben, Brandflecken, Nägel und Schrauben: Zeichen der Gewalt, die Frauen angetan wurde. Sieben von ihnen, die derzeit im Frauen- und Kinderschutzhaus Troisdorf leben, haben das eindrucksvolle Werk geschaffen.

Zielgruppe sind auch Kinder und auch Jugendliche

„Das Thema ist leider so präsent wie immer“, sagt die Troisdorfer Gleichstellungsbeauftragte Petra Römer-Westarp, die mit Vertreterinnen unterschiedlicher Institutionen das Programm der Troisdorfer Aktionstage gegen Gewalt an Frauen, die vom 21. November bis zum 7. Dezember stattfinden, vorstellt. Viele der elf Veranstaltungen wendeten sich an Kinder und Jugendliche, erklärt sie.

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Nägel im Holz sind Ausdruck der Gewalterfahrungen.

Jungen und Mädchen sollen sensibilisiert werden für ihren Körper und für Grenzen, die sie setzen können, „damit sie kein Opfer werden“. Zugleich sollten sie aber auch einen respektvollen Umgang der Geschlechter lernen.

Eine orangefarbene Bank entsteht auch in Bergheim

Bis zum 25. November ist in der Stadtbibliothek Kölner Straße die Ausstellung „Nur Ja heißt Ja“ zu sehen. Gleich drei Mal wird das Jugendzentrum TZK3 in Bergheim aktiv: mit dem Workshop „Liebe ist“ für Jungen und Mädchen, der ebenso wie ein Selbstverteidigungskurs in Kooperation mit dem Frauenzentrum Troisdorf veranstaltet wird. Auch in Bergheim entsteht eine orangefarbene Bank.

Mädchen und Jungen von sieben bis zwölf Jahren sind Zielgruppe des Tanz-Workshops „Your Body Is Your Language“ des Vereins Sozialpädagogische Familienhilfe (Sofa). Das Frauenzentrum informiert über K.o.-Tropfen, das Team der Beratungsstelle Check-It lädt Menschen jeden Alters, Geschlechts und sexueller Orientierung ein, kreativ zu werden und mit selbst gestalteten Textilien die Botschaft in die Welt zu tragen.

Initiatorinnen setzen Zeichen der Solidarität

„Haltung zeigen gegen Gewalt“ ist das Motto eines Rundgangs durch die Innenstadt, mit dem die Organisatorinnen auch Zeichen der Solidarität mit Menschen weltweit setzen wollen. Eine Performance des Kölner Vereins „Hennamond“ mit dem Titel „Meine Last loswerden“ gehört ebenfalls zum Programm.

Die Teilnahme ist stets kostenlos, teilweise ist aber eine Anmeldung erforderlich. Termine und Veranstaltungsorte online.