Brand in Wahner Heide bei KölnFörster sieht gute Chancen, dass die Natur sich erholt
Troisdorf – „Da drüben sieht es aus wie Australien“, sagt Florian Zieseniß, Förster vom Bundesforstbetrieb Rhein-Weser, und deutet auf einer paar verkohlte Baumstämme.
Am Mittwochnachmittag hatten hier in der Wahner Heide, unweit des Flughafengeländes, etwa zwei Hektar Heidegras gebrannt. 80 Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz.
Ansonsten halte sich der Schaden in Grenzen: „Das Gras wird von selbst wieder nachwachsen, da müssen wir nicht weiter tätig werden“, sagt er.
Tausende schwarze Büschel ragen aus dem Boden vor ihm. „Das sind Pfeifgrasbulte“, weiß Zieseniß und bricht einen von ihnen ab. Die Wurzel ist unversehrt. „Das ist vertrocknetes Gras vom Vorjahr. Normalerweise brennt das um die Jahreszeit nicht mehr.“
Auch einige Birken stehen in der Mondlandschaft, die Stämme sind unten schwarz. „Ein paar von denen werden wohl absterben, bei den meisten sind die Wasserpfade unter der Rinde aber noch intakt, so dass sie Wasser bis zur Krone befördern können.“
Alte Granaten im Boden könnten eine Gefahr sein
Ganz ungefährlich ist es nicht, hier herum zu stapfen, denn im Boden können noch Granaten aus der Kaiserzeit liegen, über die wortwörtlich Gras gewachsen ist. „Die hätten bei der Hitze verpuffen können, die Feuerwehrleute mussten schon etwas aufpassen“, so Zieseniß.
Für ihn ist so ein Waldbrand, der eigentlich gar keiner war, nichts Besonderes. „Auf manchen Truppenübungsplätzen brennt es täglich. Und auch wir machen uns das Feuer zunutze, um größere Naturkatastrophen zu verhindern. Das tut der Natur manchmal sogar ganz gut, damit sich neue Arten entwickeln können. Und bis auf ein paar Insekten kommen auch keine Tiere zu schaden.“
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Ein paar hundert Meter entfernt zeigt Zieseniß auf eine Stelle, an der es vor vier Jahren gebrannt habe. „Da sieht man nur noch die schwarzen Stellen an den Füßen der Birken. So wird das hier nächstes Jahr auch aussehen.“
Warum es gebrannt hat, hätte auch die Kriminalpolizei gern von Zieseniß gewusst. Doch der hat selbst keine Idee. „Vielleicht eine Glasscherbe“, mutmaßt er. Dabei ist es verboten, das Areal zu betreten – das Gebiet ist militärisches Sperrgebiet.