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XXL-BauprojektNeubau von Troisdorfer Gesamtschule soll 47 Mio Euro kosten

Lesezeit 3 Minuten

Der Entwurf kam auf Platz zwei im Wettbewerb, am Ende der Verhandlungen mit den Preisträgern stand die Entscheidung zum Bau.

Troisdorf – Es ist das größte Bauvorhaben in der Geschichte der Stadt Troisdorf nach aktuellem Stand der Planung: 47 Millionen Euro wird nach aktuellen Berechnungen der Neubau der Gesamtschule im Schulzentrum Sieglar kosten, im Jahr 2025 soll er fertig sein. Kein Wunder, dass im Rathaus ein ganzes Projektteam aus verschiedenen Ämtern und Abteilungen gebildet wurde, um die Planungsfäden zusammen zu halten.

Umbau bei laufendem Betrieb

Einzelheiten der Planung stellte im städtischen Ausschuss für Bau und Vergabe Evelyn Wendt-Salmhofer vom Büro pbr Eustrup Architekten vor, das mit dem Bau beauftragt wurde.

Mehr als eine Schule soll der Komplex werden, als Bindeglied zwischen den Stadtteilen Sieglar und Rotter See dienen. Zugleich werde das Gebäude mit seinem s-förmigen Grundriss für die Öffentlichkeit zugänglich sein: Die Bibliothek wird wieder dort einziehen, Aula und Mensa können gemeinsam genutzt werden, der Musiksaal kann Bühne werden. Und all das ist ebenso unabhängig vom Schulbetrieb nutzbar wie der Generationenpark vor dem Schulkomplex.

„Solitärgebäude“ bleibt erhalten

Zwei „Klassenhäuser“ haben die Planer vorgesehen, eines für die Klassen fünf bis zehn, ein weiteres für die Oberstufe und Fachräume. Daneben wird ein eingeschossiger Trakt für Aula und Mensa sowie Ganztagsräume errichtet; als einziger Bestandsbau bleibt das „Solitärgebäude“ erhalten, um Bibliothek und Fachräume aufzunehmen. „Die Schule mag diesen Entwurf“, berichtete Wendt-Salmhofer dem Ausschuss von bereits erfolgten Gesprächen. Das mag auch daran liegen, dass die Pläne vorsehen, den Schulbetrieb möglichst wenig zu stören. „Das meiste können wir bauen, ohne den Bestand zu stören“, so die Planerin. Vorgesehen ist, die Neubauten Schritt für Schritt zu errichten; in das jeweils fertige Gebäude ziehen Schüler und Lehrer um, bevor der Altbau dann abgerissen wird. Ganz werde sich ein zeitweiliger Unterricht in Containerklassen allerdings wohl nicht vermeiden lassen, hieß es im Ausschuss.

„Schüler brauchen mehr als Stuhl und Tisch in ihrer Klasse“, erklärte Wendt-Salmhofer. Diesem Anspruch trägt der Entwurf mit Möglichkeiten „zum Quatschen“ gleichermaßen Rechnung wie mit der besonderen Anordnung der Klassenräume: Sogenannte Cluster werden gebildet, die Flure sind Lernräume und bieten zudem noch transparent gestalteten Platz für Kleingruppenarbeit.

Zweitplatzierter Entwurf gewann Zuschlug

Der Entwurf von pbr Eustrup Architekten mit Hauptsitz in Braunschweig hatte im Wettbewerb den zweiten Platz belegt, den ersten Preis sprach die Kommission dem Entwurf eines Stuttgarter Büros zu. Die Jury hatte damals auch die Umsetzung dieses Plans empfohlen. Am Ende der Verhandlungen, die mit den drei Erstplatzierten geführt wurden, stand aber schließlich der Zuschlag für das Büro pbr.

Eine Sanierung der Gesamtschule Sieglar, die inzwischen den Namen Gertrud Koch trägt, war seit 2014 geplant worden. Im Herbst 2017 beschloss der Stadtrat dann doch einen Neubau. Hauptargument war neben der unerwartet geringen Förderung durch das Land die lange Sanierungsdauer.

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Mehrere Jahre Bauzeit sahen die Planer voraus, verbunden mit der Notwendigkeit, die Schulklassen vorübergehend in Containern zu unterrichten. Im laufenden Schuljahr werden in Sieglar 900 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. (dk)