Troisdorfer Schwimmbad Aggua nach BrandSchwarze Finger bei jeder Berührung
Troisdorf – Ein Brand einer Schaltergruppe für die Beckensteuerung hat am Abend des 18. Januar im Keller des Troisdorfer Aggua einen schweren Schaden angerichtet. Noch bis zum Herbst werden die Reinigungsarbeiten andauern.
Welchen Schaden hat der Brand verursacht?
In alle Ecken des Bades ist der giftige Ruß gezogen, der bei der Verbrennung von Kupfer und Kabel freigesetzt wurde. Der teilweise salzsäurehaltige und krebserregende Belag hat sich auf alle Oberflächen gelegt und ist bis in die kleinsten Ritzen auch an der Decke eingedrungen.
Wie lange wird das Freizeitbad geschlossen bleiben?
Voraussichtlich bis zum Herbst werden die Reinigungsarbeiten andauern. Zu diesem Ergebnis kamen jedenfalls die Sachverständigen, nachdem sie den durch den Brand verursachten Schaden ermitteln und an vergleichbaren Fällen messen konnten.
Ist das gesamte Gebäude betroffen?
Auch wenn die Wiedereröffnung des kompletten Aggua Troisdorf in ferner Zukunft liegt, so gelang es dem Betreiber, Teile schon wieder für den Publikumsverkehr freizugeben. Der „Sports Club“ und das Kosmetikstudio „La Beauté“ haben den Betrieb bereits wieder aufgenommen. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung für das Schul- und Vereinsschwimmen im Lehrschwimmbecken“, sagt Aggua-Geschäftsführer Martin Roth.
Welche Arten der Reinigung sind bisher durchgeführt worden?
Seit vier Wochen sind zwei Firmen im Einsatz. Swen Loose, Geschäftsführer der WS Sanierungsservice GmbH, erklärt, dass beide Firmen mit jeweils 40 Mitarbeitern seit vier Wochen im Einsatz seien. Das Problem sei die Form des Gebäudes, das einer Banane gleiche und in dem die Decke unterschiedlich hoch sei. Aufgrund des Brandes sind zunächst alle waagerechten und horizontalen Flächen abgesaugt worden.
Wie ist der momentane Sachstand der Arbeiten?
Nachdem in Handwischverfahren die kontaminierte Zone gereinigt worden ist, können auch andere Gewerke ins Gebäude. „Sobald man hier etwas angefasst hat, hatte man schwarze Finger, als wenn man Holzkohle berührt“, erklärt Loose. Die Reinigungsfirmen haben die Anzahl der Mitarbeiter auf jeweils 25 reduziert.
Sanierungszahlen
2000 Einweganzüge und 1700 Halbmasken wurden bis heute benötigt.
18 Container sind für die Entsorgung kontaminierten Materials angeliefert worden.
1600 Kilogramm wiegen die fünf Paletten an Putzlappen, die die Arbeiter bisher verbrauchten.
100 Platten mit 124 Quadratmetern wurden zum Schutz des Bodens wurden ausgelegt.
175 Rollen Gummischutzmatten mit einer Fläche von 1200 Quadratmetern wurden für den Schutz der Boden- und Gebäudeoberflächen verlegt.
12 000 Quadratmeter Volumen hat das Gerüst im Mehrzweckbecken. (que)
Was werden die nächsten Schritte sein?
Mittlerweile haben die Gerüstbauer begonnen, in zwei Becken das Gerüst so aufzubauen, dass die Arbeiter die Decken reinigen können. Allein der Aufbau des Gerüstes im 25-Meter-Becken hat drei Wochen gedauert. Die Handwerker für Hauselektrik, Brandschutzmeldeanlagen und Haustechnik und Lüftungsanlagen haben mit den Arbeiten begonnen.
Ist die geplante Wiedereröffnung im Herbst realistisch?
Dazu könne er momentan nichts sagen, teilt Loose mit. Jeden Mittwoch kämen alle Beteiligten zusammen, um „ein Zeitfenster zu erarbeiten“.
Welche finanzielle Folgen wird der Brand für das Schwimmbad haben?
Der Schaden liege mittlerweile in siebenstelliger Höhe, so Martin Roth.