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Wahlbriefe in einer Kiste gefundenDie 31 Stimmen hätten Ergebnis wohl nicht verändert

Lesezeit 2 Minuten

Klaus Märzhäuser

Neunkirchen-Seelscheid – Eine Kiste mit 31 Wahlbriefen, die eine Mitarbeiterin der Bücherei in Seelscheid am Montag gefunden hat, sorgt für Aufregung in der Berggemeinde. Dort hatte Bürgermeisterin Nicole Sander von der SPD mit 50,29 Prozent der Stimmen knapp die Wahl gewonnen. Sie habe die magische 50-Prozent-Hürde mit 29 Stimmen überschritten, hieß es am Sonntagabend.

Dass die 31 aufgefundenen Wahlbriefe am Ergebnis etwas geändert hätten, verneint der Beigeordnete und Wahlleiter von Neunkirchen-Seelscheid, Klaus Märzhäuser. Nachträglich auswerten dürfe er die Umschläge nicht. Das habe eine Rückfrage beim Rhein-Sieg-Kreis bestätigt, erklärte Märzhäuser am Freitag. Auch Kreisdirektorin Svenja Udelhoven bestätigte das auf Nachfrage. Für wen die Wähler gestimmt haben, wird also für immer ein Geheimnis bleiben.

Dass Wahlbriefe verspätet einträfen, komme immer mal wieder vor. So würden auch in den Briefkästen der Rathäuser oft nachträglich Umschläge gefunden, erklärte der Beigeordnete. In der Seelscheider Bücherei – dort waren am Sonntag mehrere Wahllokale untergebracht – habe offenbar jemand zwischendurch den Briefkasten geleert und die Kiste beiseite gestellt. „Offenbar stand sie außerhalb des Sichtfeldes“, erklärte Märzhäuser, nachdem er zahlreiche Gespräche geführt hatte. „Ich habe recherchiert und mit allen gesprochen, die ich erreichen konnte.“ Ganz aufklären lasse sich das „Missgeschick“ nicht.

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Für Märzhäuser steht fest, dass die 31 Stimmen selbst dann das Ergebnis nicht ändern würden, wenn sie alle für Sanders CDU-Konkurrentin Anke Nolte gezählt würden. Als Wahlergebnis bei den Bürgermeisterwahl wurde festgehalten: 10 150 Stimmen, davon 5104 für Sander, 4464 für Nolte und 582 für Guido Demmer von der WfN. Die 31 Stimmen würden die 50-Prozent-Latte von 5075 auf 5090,5 höher legen. Sanders Sieg wäre knapper, aber nicht gefährdet.