WeiberfastnachtHennefer Marktplatz war voller als in den Jahren zuvor

Copyright: Ralf Rohrmoser
Hennef – Voller als in den Vorjahren war es auf dem Marktplatz in Hennef. Das früher zum Anfang der Veranstaltung häufig beobachtete Loch vor der Bühne war dieses Mal schnell gefüllt mit jungem Narrenvolk, das nach den Schulkarnevalsveranstaltungen ins Zentrum zog. Viele grüne Camouflage-Jacken, Uniformen, aber auch eine Tischlampe mit einem Originalschirm von Zuhause, vor allem aber viele hübsche Mädchen.
Etwa 20 junge Flüchtlinge waren mit ihren Betreuern vom Deutschen Roten Kreuz aus der Unterkunft an der Reutherstraße in die Stadt gekommen. Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern feierten sie ausgelassen, jeck und raderdoll, kein übergriffiges Antanzen, keine doofe Anmache, weder von der einen noch von der anderen Seite. Zusammen Spaß haben war angesagt.
Überhaupt herrschte gute Stimmung. Die neue Jugendamtsleiterin, Miriam Overath, erzählte ganz überrascht davon, dass Jugendliche, die sie auf Schnapsflaschen ansprachen, ohne Diskussion und Gemaule den Alkohol hergaben. Andere hätten sogar gesagt, dass sie die vielen Kontrollen gut fänden. Sie war mit zahlreichen Mitarbeitern ihres Amtes im Einsatz, die über den Platz liefen und reichlich Hochprozentiges einsammelten.
Das Deutsche Rote Kreuz und der Rettungsdienst der Stadt hatten sich vor dem Einkaufsmarkt positioniert. Das tat not, schließlich gab es doch den ein oder anderen Verletzten. Umgeknickte Füße galt es zu behandeln, schienen hohe Absätze doch echt beliebt. Und obwohl es erkennbar weniger Glasbruch gab als noch im Vorjahr, mussten Schnittverletzungen versorgt werden. Nach einer heftigen Schlägerei hatte zudem ein junger Mann blutige Lippen. Und ab 13.30 Uhr torkelten die ersten „Schnapsleichen“ zum Behandlungsplatz.
Während die jungen Leute im Rhythmus der aktuellen und schon älteren Karnevalshits hüpften, liefen Polizeistreifen und Ordnungsamtsmitarbeiter durchs närrische Volk. Angehende Polizisten waren aus Brühl angereist, um die Kräfte vor Ort zu unterstützen. Der Hennefer Wachleiter, Herbert Schneider, freute sich über die Nähe der jungen Kollegen zu Köln. Im vergangenen Jahr waren sie aus Selm gekommen und mussten erst auf die Gepflogenheiten eingestimmt werden. „Ich musste ihnen erklären, dass es zu Distanzunterschreitungen kommen kann“, sagte Schneider und meinte die freundlichen Umarmungen sowie Bützchen.