RW Köln vor Duell mit Mannheim„Es gibt wenige Spiele, in denen mehr Feuer steckt"
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Köln – Es kribbelt bei Mats Grambusch (29). Und zwar deutlich stärker als sonst. „Es gibt wenige Spiele, in denen mehr Feuer drin steckt“, sagt der Kapitän des KTHC Rot-Weiss Köln vor dem Bundesliga-Duell beim Mannheimer HC (Sa., 16.30 Uhr). Die Rivalität zwischen beiden Klubs sei historisch gewachsen, aber „rein sportlicher Natur. Auch wenn es kein Derby ist, fühlt es sich immer ein bisschen so an.“
Zumindest in dieser Hinsicht erinnert das Match an den Fußball-Klassiker FC Bayern München gegen Borussia Dortmund. Immer wenn Mannheim und RWK aufeinandertreffen, schaut ganz Hockey-Deutschland zu. „Siege gegen den MHC sind besondere – einfach, weil man sie sich hart erarbeiten muss“, betont Grambusch.
Vincent Vanasch steht wieder im Tor
Speziell die K.o.-Duelle waren stets bis zur letzten Sekunde umkämpft, wobei Rot-Weiss im Finale 2017 (2:3) und im Halbfinale 2019 (2:3) zuletzt jeweils den Kürzeren zog. Neben Köln und dem Hamburger Polo Club sei der MHC auch in dieser Saison „die stärkste Bundesliga-Mannschaft. Uns erwartet ein Kräftemessen auf höchstem Niveau.“
Dabei freut sich der Mittelfeldstratege auf einen „Gegner, der mitspielt und selbst den Ball haben will. Solche Duelle machen deutlich mehr Spaß als das permanente Anrennen gegen eine Wand.“ Auch wenn so deutlich mehr Arbeit auf die Kölner Abwehr zukommen dürfte.
Torhüter Jean Danneberg wird sein Können an alter Wirkungsstätte nicht erneut unter Beweis stellen können. Der U-21-Vizeeuropameister feierte im jüngsten Duell beim Club an der Alster (4:1) ein starkes Liga-Debüt für Rot-Weiss, muss am Samstag aber wieder Platz machen für die Nummer eins. „Vincent Vanasch wird im Tor stehen“, so Coach Pasha Gademan.
Auf den zuletzt privat verhinderten belgischen Nationalkeeper wartet der erste richtige Stresstest der Saison, denn zum Auftakt gegen den TSV Mannheim (1:0) blieb er nahezu beschäftigungslos. „Da haben wir keine einzige Ecke gegen uns kassiert“, so der Kölner Cheftrainer. „Das ist diesmal ausgeschlossen. Es wird nicht zuletzt auf Vini und unsere erste Welle ankommen, schließlich hat der MHC mit Gonzalo Peillat den vermeintlich besten Eckenschütze der Welt im Team.“
Der in Buenos Aires geborene Olympiasieger spielt wegen eines Zerwürfnisses mit dem argentinischen Verband seit dem 26. März für die deutsche Auswahl.
Starker Gegner für die Damen
Während sein Nationalmannschaftskollege Timur Oruz in Köln weiter schmerzlich vermisst wird (Gademan: „Wir sind stark, aber mit ihm noch wesentlich stärker“), kehrt Aaron Flatten nach einer Muskelverletzung wohl wieder aufs Feld zurück. Auch beim Zugang dürfte es vor seinem ersten „Klassiker“ mehr kribbeln als sonst.
Die Bundesliga-Spielerinnen des KTHC Rot-Weiss treten am Samstag (15.45 Uhr) beim Großflottbeker THGC an. Trainer Markus Lonnes warnt vor einem „extrem verstärkten Gegner“ und der „weltbesten Eckenschützin“ Agustina Gorzelany (26). Die Argentinierin führte ihr Land im Sommer als Torschützenkönigin zur Vizeweltmeisterschaft und startete anschließend ihr Bundesliga-Abenteuer.