SPD-Spitzenkandidat Kutschaty: „Ich bin bereit”
Düsseldorf – Trotz des historisch schlechten Ergebnisses der SPD bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen hält sich Spitzenkandidat Thomas Kutschaty für Koalitionsgespräche bereit. „Ich bin bereit”, bekräftigte Kutschaty am Sonntagabend bei der Wahlparty der SPD in Düsseldorf. Der Sieg der CDU und das starke Ergebnis der Grünen bedeuteten „noch nicht automatisch, dass es auch zu einer Regierungsbildung zwischen beiden kommt”, sagte der NRW-SPD-Chef. „Deswegen werden wir in den nächsten Tagen noch mal Gespräche führen.” Es seien „durchaus noch andere Optionen denkbar”.
Kutschaty dankte seinen applaudierenden Anhängern für ihren Wahlkampf. „Ihr habt mich persönlich auch getragen. Es waren die geilsten sechs Wochen meines Lebens.”
Die Enttäuschung über das Wahlergebnis sei natürlich groß, nachdem die Umfragen noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU gesehen hätten. „Aber wir machen weiter, wir lassen uns davon natürlich nicht einschüchtern”, sagte der stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende.
Die SPD hatte laut Hochrechnungen mit 26,7 bis 26,9 Prozent ihr historisch schlechtestes Ergebnis bei einer NRW-Landtagswahl eingefahren. Die CDU kam auf 35,5 bis 35,8 Prozent, die Grünen wurden mit 18,1 bis 18,2 Prozent drittstärkste Kraft.
Für die von der SPD erhoffte Option eines rot-grünen Bündnisses im Landtag dürfte es äußerst knapp werden. Eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP wäre möglich. Die Liberalen lagen am Abend bei 5,6 Prozent und dürften den Wiedereinzug in den Landtag geschafft haben. Im Fokus steht jetzt aber ein mögliches Bündnis von CDU und Grünen.
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