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Streit Hunderter Gäste im RheinbadHaben sich die Randalierer zur „Party“ verabredet?

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Polizeieinsatz im Rheinbad in Düsseldorf

Düsseldorf – Es sind turbulente Tage für den Düsseldorfer Stadtdirektor Burkhard Hintzsche, der zugleich auch Sportdezernent der Stadt ist: Die Tumulte am Wochenende im Rheinbad sorgen für Empörung im ganzen Land und auch in der Politik. Mehrere Hundert Badegäste gerieten dort am Samstagnachmittag in Streit, die herbeigerufene Polizei versuchte zu schlichten. Ergebnis: Das Bad musste vorzeitig geschlossen werden.

Eine Erkenntnis Hintzsches könnte dem Fall eine neue Dimension geben: „Es gibt Hinweise darauf, dass sich Jugendliche im Internet gezielt verabredete haben, im Rheinbad »Party zu machen«“, sagt der Stadtdirektor. Was mit dieser Formulierung genau gemeint war, werde noch untersucht.

Krisengipfel am Donnerstag

Für den Donnerstag hat Hintzsche zum Krisengipfel geladen: Vertreter des Jugendamtes, des Ordnungsamtes, des Integrationsamtes, der Bädergesellschaft und der Polizei sollen von ihren Erkenntnissen berichten und gemeinsam Schlüsse daraus ziehen. „Polizeipräsident Norbert Wesseler hat angekündigt, dass er an diesen Beratungen teilnimmt“, so der Dezernent.

Bevor der Gipfel um 17 Uhr im Rathaus zusammentritt, meldet sich noch die Politik zu Wort: Für die Düsseldorfer Ratssitzung liegen vier Anfragen aus aktuellem Anlass vor, bei denen es sich um die Rheinbad-Tumulte dreht.

Bei all diesen Beratungen geht es dem Stadtdirektor vor allem um ein Ziel: Er will vor dem nächsten Wochenende Maßnahmen entwickeln, um eine Wiederholung der Ereignisse zu verhindern.

Auch andere Bäder sehr voll

Auch in anderen Bädern sei es am Wochenende bei der Hitze sehr voll gewesen. Anders als im Rheinbad herrschte dort aber „eine völlig friedliche Stimmung“, erzählt Hintzsche. „Im Rheinbad war alles anders. Schlimm ist, dass sich auch die Bademeister nicht sicher gefühlt haben.“

Welche Maßnahmen nach dem Gipfel ergriffen werden, kann Stadtdirektor Hintzsche derzeit noch nicht vorhersagen: „Ich denke, dass wir beispielsweise überlegen müssen, die Kapazität des Bades zu begrenzen, also nicht unbegrenzt Besucher reinzulassen.“

Eine Parallele zu den – verabredeten – Übergriffen in der Kölner Silvesternacht sieht Hintzsche allerdings nicht. Er sagte: „Nach unseren Erkenntnissen gab es keine Verabredung zu sexuellen Übergriffen im Rheinbad.“ (red)