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Grundsteuer BKommunen in Rhein-Erft werden für Eigentümer immer teurer – eine Stadt übertrifft alle

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt eine Allee mit mehreren Wohnhäusern in Bergheim.

Wer im Rhein-Erft-Kreis ein großes Grundstück hat, muss tiefer in die Tasche greifen. Auch in Bergheim.

Auch die Städte im Rhein-Erft-Kreis haben die Hebesätze der Grundsteuer B erhöht. Eine Stadt übertrifft die anderen deutlich.

Seit 2005 haben deutsche Kommunen kräftig an der Grundsteuer-B-Schraube gedreht. Eine kürzlich veröffentliche Studie der Wirtschaftsprüfergesellschaft Ernst & Young macht das deutlich. Die Städte im Rhein-Erft-Kreis bilden keine Ausnahme. Allein dieses Jahr haben vier von zehn Kommunen die Hebesätze der Grundsteuer B erhöht – und dabei schneiden die Städte aus dem Kreis im deutschlandweiten Vergleich ohnehin schon schlecht ab. Eine Stadt drängt sogar in die Top 10 der Bundesrepublik.

Die Städte Bergheim, Kerpen, Elsdorf und Erftstadt haben die Hebesätze ihrer Grundsteuer B bereits zu Beginn des Haushaltsjahres angehoben oder planen es noch. In Bergheim gab es mit 160 zusätzlichen Punkten das kräftigste Plus — der Hebesatz stieg von 600 auf 760 Prozentpunkte. Dahinter rangiert die Stadt Elsdorf mit einem Anstieg von 810 auf 913 Punkte. Mit dem neuen Hebesatz drängt Elsdorf in die deutschlandweiten Top 10. Nur in zwei Bundesländern (Hessen und Nordrhein-Westfalen) gibt es Kommunen mit höheren Hebesätzen. Zeitweise stand in Elsdorf sogar eine Erhöhung des Hebesatzes auf 1015 Punkte im Raum. Elsdorf wäre damit bundesweit auf den zweiten Platz gerückt.

Für Ärger sorgte die Erhöhung in Erftstadt

Erftstadt hat den Hebesatz der Grundsteuer B von 650 auf 730 erhöht – und zwar rückwirkend für das ganze Jahr. Als die neuen Steuerbescheide verschickt worden sind, gab es einigen Unmut bei den Betroffenen. In Kerpen stieg der Hebesatz leicht von 720 auf 739 Punkte. Die Stadt begründete die Erhöhung mit einem Ertragsverlust bei den städtischen Abwassergebühren. Für den Bürger sollte insgesamt keine Mehrbelastung entstehen.

Die Hebesätze der Rhein-Erft-Kommunen in den Jahren 2022 und 2023 im Vergleich.

Die Hebesätze der Rhein-Erft-Kommunen in den Jahren 2022 und 2023 im Vergleich.

In Brühl lag der Hebesatz sowohl 2022 als auch 2023 bei 600. Das soll allerdings nicht so bleiben: In langfristigen Kalkulationen hat die Stadt eine Anhebung von 600 auf 690 Prozentpunkte im kommenden Jahr eingerechnet. Beschlossen ist die Erhöhung aber noch nicht.

Wesseling profitiert von höheren Steuereinnahmen

In Bedburg stand 2021 zur Debatte, die Grundsteuer B auf 710 Prozentpunkte zu erhöhen. Die Befürworter konnten sich aber noch nicht durchsetzen. Sie lag deshalb 2022 und 2023 bei 670 Punkten.

Die Stadt Wesseling hat die Hebesätze bereits im Haushalt 2022/23 um 100 Punkte erhöht. Seitdem beträgt der Hebesatz der Grundsteuer B in der östlichsten Stadt des Kreises 595 Punkte. Für Wesseling lohnt sich das Grundsteuer-Plus: Die Stadt nimmt so jährlich etwa 1,4 Millionen Euro mehr ein.

Hürth schneidet am besten ab

Auch in Pulheim und Frechen hat sich der Grundsteuer-Hebesatz seit 2022 nicht verändert. In Frechen liegt er aktuell bei 520, in Pulheim bei 555. Mit Hürth bleibt nur eine Kommune des Kreises unter der 500er Marke. In der Stadt beträgt der Hebesatz der Grundsteuer B 480 Punkte. Pulheim, Frechen und Hürth liegen unterhalb des NRW-Durchschnitts, der aktuell 565 Punkte beträgt.

Für die Kommunen ist die Grundsteuer B eine der Haupteinnahmequellen. Ab 2025 droht sie für Grundstückseigentümer deutlich teurer zu werden. Das fürchtet jedenfalls der Eigentümerverband Haus & Grund. Abgewendet werden kann das bei den meisten Kommunen nur durch eine Maßnahme: das Senken der Hebesätze.